Intel: Notebook-Boom in Österreich trotz Krise

HARDWARE
20.01.2010

Hohe Nachfrage bei Privatkunden

Intel hat mit einem guten vierten Quartal das vergangene Geschäftsjahr wieder "herausgerissen", beschrieb Intels Geschäftsführer für Deutschland und Österreich, Hannes Schwaderer, Dienstagabend in Wien, die jüngsten Quartalszahlen. Die Stückzahlen der verkauften Computer seien nicht so eingebrochen wie zunächst befürchtet, wobei sich besonders die hohe Nachfrage der Privaten praktisch unbeeindruckt von der Krise zeigte.

80 Prozent Notebooks verkauft

Insbesondere in Deutschland und in Österreich boomt der Notebook-Markt demnach weiter: 80 Prozent der von Privatkunden erstandenen Computer seien Notebooks, nur noch rund 20 Prozent seien Desktop-Geräte. In Westeuropa werden Notebooks demnach immer begehrter, während in Osteuropa die etwas billigeren Desktop-Geräte noch stärker nachgefragt werden.

Im vierten Quartal habe Intel die größte Wachstumsrate in den letzten sieben Jahren verzeichnet, so Schwaderer. Die Umsatzsteigerung von 28 Prozent im vierten Quartal 2009 gegenüber dem Vorjahrsquartal sei zwar sehr hoch, die Zahlen seien aber mit Vorsicht zu genießen, da damals im November 2008 die Verkäufe infolge der Finanzkrise weltweit eingebrochen seien.

Österreich "weißer Fleck auf Forschungslandkarte"

Das Geschäftsjahr 2009 stand trotz Wirtschaftskrise im Zeichen von verstärkten Investitionen in Forschung und Entwicklung: Neue Intel-Labs wurden errichtet, etwa in München, Saarbrücken, bei Paris und Barcelona. Fast ein "weißer Fleck auf der Forschungslandkarte" des Weltkonzerns sei derzeit Österreich: Die Universitäts- und Forschungskooperation des Chipgiganten bei einem Projekt für Lehrerbildung mit der Uni Krems ist mit Jahresende ausgelaufen. Neue Kooperationen mit heimischen Institutionen würden überlegt, so Schwaderer: "Wir gehen da ganz pragmatisch vor."

In der Schweiz bestehen Kooperationen mit der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich und dem Europäischen Zentrum für Atomforschung (CERN) in Genf, wo Höchstleistungsrechner entwickelt werden.

Sparsamere Prozessoren als Zukunftsprojekt

Großes Zukunftsprojekt ist für Intel die Entwicklung immer sparsamerer PCs und Prozessoren, um den Energieverbrauch einzudämmen. Dabei werden auch minimale Pausen zu Ruhepausen ausgenutzt.

"Die Prozessoren gehen zwischen den Tastenanschlägen in Schlafzustände, aber nicht in Tiefschlaf", erklärte dazu Christian Anderka von Intel. Weiteres Hoffnungsgebiet sei die zunehmende Kommunikation der Geräte untereinander via Internet. Laut einer Prognose sollen im Jahr 2015 bereits 15 Milliarden Geräte miteinander kommunizieren. Stärkeres Wachstum wird auch beim übrigen Geschäft, etwa der Maschinensteuerungen, und im Bereich Embedded Devices erwartet.

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(APA)