EU für mehr Kontrolle bei Computerspielen
EU-Justizkommissar Franco Frattini will der Abgabe von "Killerspielen" an Minderjährige einen Riegel vorschieben.
Bis Ende März will Frattini Gesetzespläne vorlegen, die schärfere Kontrollen bei so genannten "Killerspielen" beinhalten.
Die EU müsse verhindern, dass "Gewalt verherrlichende" Computerspiele oder DVDs in die Hände von unter 16-Jährigen gerieten, sagte Frattini am Dienstag in Brüssel.
Harmonisierung der Regeln
Ihm gehe es vor allem darum, EU-weit "die Regeln zu harmonisieren", sagte der italienische Kommissar. "In einigen Ländern kann man Videospiele oder DVDs kaufen, ohne den Personalausweis vorzeigen zu müssen", kritisierte Frattini.
Er will die Kontrollen verschärfen und Verkäufer bestrafen, die nicht jugendfreies Material weitergeben.
Unterstützt wird er nach eigenen Angaben von acht Mitgliedsstaaten, darunter Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien und Italien.
Die Debatte über "Killerspiele" war im vergangenen Jahr nach dem Amoklauf im deutschen Emsdetten hochgekocht. Dort hatte ein Schüler und Nutzer solcher Spiele mehrere Menschen verletzt und sich anschließend selbst getötet. Auch in Österreich wurden Forderungen laut, den Verkauf von Spielen wie "Counterstrike" einzuschränken.
Nach dem Amoklauf von Emsdetten blühte auch das Interpretationsgeschäft. Ein kurzer Blick auf das Angebot an mehr oder weniger frischen Studien und Nachrichten zum Thema Gewalt in Computerspielen:
(futurezone | AFP)