Untersuchungsausschuss in Siemens-Skandal
Griechisches Parlament will klären, welche Personen verwickelt waren
Das griechische Parlament will klären, welche Personen in Griechenland in den Siemens-Schmiergeldskandal verwickelt waren. Ein Untersuchungsausschuss soll das in den kommenden Monaten prüfen. Das beschloss das Parlament Mittwochnachmittag einstimmig, wie das öffentlich-rechtliche Fernsehen berichtete.
Die Staatsanwaltschaft von Athen hatte bereits im Jänner vergangenen Jahres die Konten von insgesamt 34 Personen einfrieren lassen, darunter auch jene eines ehemaligen sozialistischen Politikers.
Bis zu 100 Millionen Euro Schmiergelder
Nach Schätzungen der griechischen Presse könnten an griechische Politiker und Funktionäre Schmiergelder in einer Gesamthöhe von bis zu 100 Millionen Euro geflossen sein. Dabei soll es um Aufträge für die Digitalisierung des griechischen Telefonnetzes in den 90er Jahren, Kommunikationssysteme für das griechische Heer und den Auftrag für das Überwachungssystem bei den Olympischen Spielen 2004 gegangen sein.
Bei Siemens waren in den vergangenen Jahren mindestens 1,3 Milliarden Euro in dunklen Kanälen verschwunden. Ein Großteil des Geldes wurde vermutlich im Ausland als Schmiergeld eingesetzt.
(APA/dpa)