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TV-Digitalisierung schreitet voran

MEDIEN
28.01.2010

Laut Digitalisierungsbericht 2009 ist die Umstellung vom analogen aufs digitale Fernsehen in Österreich schon weit fortgeschritten. Vor allem viele Kabelnetz-Haushalte empfangen aber noch analoges Fernsehen. Der Erfolg von Handy-TV hält sich weiterhin stark in Grenzen.

Die Kommunikationsbehörde KommAustria und die Regulierungsbehörde RTR haben am Donnerstag den Digitalisierungsbericht 2009 offiziell vorgestellt. Beide Behörden rechnen damit, dass in der ersten Jahreshälfte 2011 die letzten analogen terrestrischen TV-Signale in Österreich abgeschaltet werden. 2012 könnten dann auch die analogen Satellitenangebote der wichtigsten deutschsprachigen Sender folgen.

Bis Ende Oktober 2009 setzten aber lediglich 58 Prozent der österreichischen Haushalte mit TV-Gerät auf digitales Fernsehen - gegenüber 2008 ein Plus von elf Prozent. Viele Zuseher nutzen noch analoges Kabel-TV. Erst zwölf Prozent der Kabelhaushalte nutzen ein digitales Angebot - IPTV-Systeme wie Aon-TV sind dabei nicht eingerechnet. Mit dem IP-basierten Aon-TV konnte die Telekom Austria bisher 80.000 Kunden für sich gewinnen.

HDTV via Digital-Sat

Rund die Hälfte der österreichischen TV-Haushalte nutzt digitalen Satellitenempfang. In dieser Nutzergruppe ist auch das hochauflösende Fernsehen auf dem Vormarsch. Bereits 23 Prozent aller in Österreich verkauften Satreceiver sind HDTV-fähig.

Der terrestrische TV-Empfang hat in jüngster Zeit rapide an Bedeutung verloren. Nur noch in sechs Prozent der TV-Haushalte wird das Fernsehen ausschließlich über Antenne empfangen - in vier Prozent via DVB-T und in nur noch zwei Prozent analog. Mittlerweile können 93 Prozent der TV-Haushalte digitales terrestrisches Fernsehen empfangen.

Bis Mitte 2011 sollen im Vollausbau 96 Prozent der TV-Haushalte mit DVB-T versorgt werden können. Die technische Reichweite des DVB-T-Senderangebots in städtischen Ballungsräumen (ORF1, ORF2, ATV, 3SAT, ORF Sport Plus, Puls 4, Servus TV) beträgt 77 Prozent.

Nachzügler Handy-TV

Nach dem politischen Gerangel über die Etablierung von Handy-TV vor der Fußball-EM 2008 ist es um DVB-H still geworden. Die Betreiber halten sich mit der Bekanntgabe offizieller Nutzerzahlen zurück. Die Regulierungsbehörden gehen im Digitalisierungsbericht davon aus, dass 20.000 bis 30.000 Kunden in Österreich dieses Angebot nutzen. Bisher sind elf TV-Vollprogramme, vier spezielle Programme für mobile Nutzung und fünf Radioprogramme über dieses Mediensystem zu empfangen.

Als Grund für die Zurückhaltung der Konsumenten nennt der Digitalisierungsbericht "die fehlende Vielfalt geeigneter Empfangsgeräte". Eine Steigerung der Nutzerzahlen sei wohl nur dann zu erreichen, wenn auch größere EU-Staaten wie Deutschland und Frankreich DVB-H anbieten würden. Bisher könnten 53 Prozent der österreichischen Bevölkerung mit Handy-TV technisch versorgt werden.

Wenig Fortschritt beim Digital-Hörfunk

An Hörfunkprogrammen sind derzeit nur jene in Österreich digital verfügbar, die über das Handy-TV-Angebot mit ausgestrahlt werden. Diese werden allerdings nur verschlüsselt übermittelt, mit Ausnahme von Ö3, das auf dem Fernseh-Multiplex B im Wechsel mit dem TV-Sender ORF Sport Plus frei empfangbar ist.

Vor allem die hohen Kosten und die zu erwartende verschärfte Konkurrenzsituation würden die heimischen Sender davon abhalten, in die Digitalisierung ihrer Angebote zu investieren, so der Bericht. Außerdem müssten analoger und digitaler Hörfunk im Fall einer Umstellung lange parallel ausgestrahlt werden.

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