Filesharing: Thomas-Rasset lehnt Vergleich ab
Die am Freitag von einem US-Bundesgericht wegen unautorisierter Downloads von Musikfiles verurteilte Jammie Thomas-Rasset hat ein Vergleichsangebot der Recording Industry Association of America (RIAA) abgelehnt.
Das Gericht hatte die ursprüngliche Schadenersatzforderung der RIAA in der Höhe von 1,92 Millionen Dollar vergangene Woche auf 54.000 Dollar gesenkt. Die RIAA legte kurz darauf einen Vergleich vor, der anbot, dass Thomas-Rasset nur 25.000 Dollar zu zahlen hätte, wenn sie im Gegenzug dafür das Gericht anrufe, um das Urteil von vergangener Woche zu "annullieren". Das wäre einer Löschung der Entscheidung gleichgekommen. Die Anwälte der Beklagten lehnten den Vergleich nun ab.
Die RIAA habe erklärt, dass der Betrag von 25.000 Dollar bedürftigen Musiker zugutegekommen wäre, berichtete das Branchenportal CNet. Der Musikverband habe zudem angekündigt, dass gegen die Reduzierung des Schadenersatzes auf 54.000 Dollar berufen werde, sollte Thomas-Rasset den Vergleich ablehnen.
Fortsetzung des Streits
Der Streit vor Gericht gehe nun weiter, erklärte Joe Sibley, einer von Thomas-Rassets Anwälten, in einer Stellungnahme. Die RIAA zeigte sich wenig erfreut über die Entscheidung. "Es ist eine Schande, dass Frau Thomas-Rasset lieber weiterhin jede Verantwortung für ihr Handeln ablehnt, als einem vernünftigen Vergleichsvorschlag zuzustimmen und den ganzen Fall hinter sich zu lassen", zitiert CNet aus einer Erklärung der RIAA.
Thomas-Rassets Anwälte hatten bereits in der Vergangenheit angekündigt, dass sie den vom Gericht festgesetzten Betrag senken wollen. So habe Sibley vergangene Woche betont, dass ein Urteilsspruch mit keinerlei Schadenersatzzahlungen angestrebt werde.
Zwei Gerichte haben Thomas-Rasset bis dato verurteilt. Ein erstinstanzliches Urteil war wegen möglicher Fehler aufgehoben worden. In der zweiten Verhandlung wurde die 32-jährige Angestellte im Juni vergangenen Jahres nicht rechtskräftig wegen der unautorisierten Verbreitung von 24 Songs über die Filesharing-Software KaZaA zu einer Schadenersatzzahlung von 1,92 Millionen Dollar verurteilt.