Macmillan bestätigt Streit mit Amazon
Das Online-Kaufhaus Amazon hat wegen eines Streits über die Preise von E-Books sämtliche Bücher des US-Verlags Macmillan aus seinem Angebot gestrichen. Das bestätigte der Verlag nun offiziell.
Nach Angaben des Verlags nahm Amazon die Bücher aus dem Programm, nachdem Macmillan gegen den Verkauf von E-Books auf dem E-Reader Kindle zum Preis von 9,99 Dollar protestiert hatte. Der Verlag verlangte mehr Mitspracherechte in der Preisgestaltung von Bestsellern, wie "New York Times" und "Wall Street Journal" berichtet hatten, vor allem für aktuelle Bestseller würden die Verleger gerne höhere Preise ansetzen als Amazon zulässt.
Macmillan ist einer jener Verlage, die mit Apple in dessen E-Book-Store iBooks kooperieren, der mit dem Start des Tablet-Computers iPad ans Netz gehen wird. Apple tritt damit in Konkurrenz zu Amazon - kann aber freilich keinen Verkauf physischer Bücher anbieten.
Vertrieb beendet
Macmillan-Vorstandschef John Sargent erklärte am Samstag (Ortszeit), er habe sich am Donnerstag mit Amazon-Vertretern getroffen und seine Preisvorstellungen erläutert. Am Freitag sei er dann von Amazon informiert werden, dass das Online-Kaufhaus Macmillan-Bücher nicht mehr anbieten werde. Das gelte sowohl für E-Books als auch für andere Bücher.
Die Entscheidung trifft den Verlag hart, weil Amazon einer der wichtigsten Buchhändler der USA ist. Macmillan wiederum ist eine der größten Verlagsgruppen der Vereinigten Staaten, zu der unter anderen die Häuser Farrar Straus and Giroux, Henry Holt & Company und St. Martin's Press gehören. Das Unternehmen gehört der deutschen Gruppe Georg von Holtzbrinck.
(APA/futurezone)