© Amazon, Amazon Kindle vor Büchern

Amazon gibt Macmillan nach

E-BOOKS
01.02.2010

In einem Posting in seinem offiziellen Kindle-Forum hat der US-Online-Händler Amazon zugegeben, den Verkauf von Büchern der US-Verlagsgruppe Macmillan kurzfristig unterbrochen zu haben. Amazon will nun aber Macmillans Forderung nach höheren E-Book-Preisen nachgeben.

Das sei ein symbolischer Akt gewesen, der die "heftige Ablehnung" eines von Macmillan vorgeschlagenen Preismodells für Bestseller und die meisten neuen Hardcover-Titel habe ausdrücken sollen, so das Unternehmen am Sonntag (Ortszeit). Bisher galt für solche Titel in Amazons E-Book-Geschäft für den E-Reader Kindle eine Obergrenze von 9,99 US-Dollar. Macmillan, eine der sechs großen US-Verlagsgruppen, habe dagegen verlangt, für neue Titel 12,99 bis 14,99 US-Dollar zu verlangen.

"Wir müssen kapitulieren"

"Wir müssen davor kapitulieren", schreibt das Kindle-Team, "weil Macmillan das Monopol auf seine Titel hat, und wir wollen sie unserer Kundschaft anbieten, auch wenn diese Preise haben, die wir für E-Books unnötig hoch halten." Die Kunden würden selbst entscheiden, ob es vernünftig sei, 14,99 US-Dollar für die E-Book-Version eines Bestsellers auszugeben. E-Books aktueller Titel für den Kindle werden in Amazons proprietärem und DRM-geschütztem Format ausgeliefert.

Amazon glaube nicht, dass alle großen Verlagsgruppen denselben Weg gehen wollten wie Macmillan. Viele unabhängige Verlage und Autoren würden günstige E-Books als Chance und Alternative begreifen, so das Unternehmen. Macmillan ist einer jener Verlage, die mit Apple in dessen E-Book-Store iBooks kooperieren, der mit dem Start des Tablet-Computers iPad ans Netz gehen wird.

Der Konzern gehört zur deutschen Gruppe Georg von Holtzbrinck. Zu der Gruppe gehören unter anderem die Verlage Farrar Straus and Giroux, Henry Holt & Company und St. Martin's Press.

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