Time-Warner-Studios mit Rekordgewinnen
Der US-Medienriese Time Warner scheint die schwere Krise endlich hinter sich gelassen zu haben. "Time Warner hat alle seine Ziele für 2009 erreicht", sagte Konzernchef Jeff Bewkes am Mittwoch in New York.
Im Schlussquartal des vergangenen Jahres legte das Geschäft erstmals seit langer Zeit wieder zu. "Unsere Filmstudios und TV-Sender haben Rekordgewinne erzielt", sagte Bewkes.
Das Geld in die Kassa spülten Kinostreifen wie "Harry Potter und der Halbblutprinz" und "Sherlock Holmes". Unterm Strich verdiente Time Warner 627 Millionen Dollar nach einem gigantischen Verlust von 16 Milliarden Dollar vor einem Jahr. Der Konzern hatte damals unter anderem den Wert seiner Kabelsparte massiv nach unten korrigieren müssen.
Umsatz leicht gestiegen
Mittlerweile hat die Medienfirma ihr Kabelgeschäft unter dem Namen Time Warner Cable als eigenständiges Unternehmen an die Börse gebracht, genauso wie die problembehaftete Internet-Tochter AOL. Beide schrieben nach gigantischen Verlusten zuletzt Gewinne, haben aber jeweils mit einem Kundenschwund zu kämpfen.
Bei Time Warner stieg der Umsatz im wichtigen Weihnachtsquartal um zwei Prozent auf 7,3 Milliarden Dollar. Dabei machte sich die wieder angesprungene Konjunktur bemerkbar. In der Krise waren branchenweit die wichtigen Werbeeinnahmen weggebrochen, weil die Firmen ihr Geld zusammengehalten hatten.
Hoffnung auf Bezahlinhalte
Time Warner will nun durchstarten und die mobilen Internet-Geräte erobern - mit Fernsehen für unterwegs und digitalen Ausgaben von Magazinen. Elektronische Lesegeräte wie Amazons Kindle und das neue iPad von Apple gelten derzeit als große Hoffnung für die Medienindustrie. Time Warner geht damit einen ähnlichen Weg wie Milliardär Rupert Murdoch mit seiner News Corp.
Er blicke mit Zuversicht auf das laufende Jahr, sagte Time-Warner-Chef Bewkes. Zu seinem Reich gehören unter anderem das Filmstudio Warner Brothers und der TV-Nachrichtensender CNN. Mit dem Time-Verlag ist er auch im Zeitschriftengeschäft aktiv und verlegt unter anderem "Sports Illustrated" und das Klatschmagazin "People".
Höhere Dividende
Die Aktionäre sollen durch eine höhere Dividende und einen erweiterten Aktienrückkauf an dem guten Abschneiden beteiligt werden. Sie bekommen nun mit 0,2125 Dollar je Anteilsschein gut 13 Prozent mehr ausgeschüttet als bisher. Den ursprünglich fünf Milliarden Dollar schweren Aktienrückkauf stockt das Management auf sieben Milliarden Dollar auf.
(dpa)