Google verbündet sich mit der NSA
Wie die US-Tageszeitung "Washington Post" am Mittwoch (Ortszeit) berichtet hat, sind Google und der US-Nachrichtendienst National Security Agency (NSA) dabei, gemeinsam die jüngsten Angriffe auf die Infrastruktur des Internet-Konzerns zu untersuchen.
Google und die NSA wollen demnach "kritische Informationen" untereinander austauschen - ohne dabei allerdings Datenschutzgesetze zu verletzen. Die NSA erhalte keinen Zugriff auf die Suchstatistiken oder die Mail-Accounts, und Google würde dem Geheimdienst auch keinen Zugriff auf seine Technologien geben.
Grund für die gemeinsamen Ermittlungen ist der am 12. Jänner gemeldeten Angriff auf Google Mail, bei dem die Daten chinesischer Menschenrechtsaktivisten und mindestens 20 größerer Firmen ausspioniert worden seien. Google vermutet, dass die Angriffe aus China kommen, und hat damit gedroht, seine Geschäftstätigkeit in der Volksrepublik einzustellen.
Kooperation gegen Angreifer
Google sei von sich aus an die NSA herangetreten, so die "Washington Post", der Abschluss des Bündnisses habe aber einige Wochen gedauert, weil zahlreiche sensible Datenschutzfragen dadurch berührt würden. Es sei auch mit vereinten Kräften kaum möglich, den Angreifer ausfindig zu machen, aber man könne zusammenarbeiten, um Googles Systeme besser gegen Angriffe zu schützen.
Die NSA ist in erster Linie mit dem Sammeln von Informationen befasst. Zuletzt kam der Dienst ins Gerede, als die "New York Times" im Dezember 2005 enthüllte, dass der Dienst auf Weisung des damaligen US-Präsidenten George W. Bush zu Terrorbekämpfungszwecken auch Millionen von US-Bürgern im Inland ohne richterlichen Beschluss abgehört hat. Die NSA ist auch im Betrieb des internationalen Abhörsystems Echelon führend.
(Reuters/futurezone)