SourceForge lockert "Schurkenstaaten"-Sperre
Plattform reagiert auf wütende Reaktionen
SourceForge hat die im Jänner eingeführte Blockade von Entwicklern aus Staaten, die auf diversen Sperrlisten der US-Regierung stehen, zum Teil wieder aufgehoben. Das nach eigenen Angaben größte Portal für die Entwicklung von Open-Source-Software überlässt die Entscheidung, ob Personen aus den betroffenen Ländern Software herunterladen dürfen, künftig den Projektbetreibern selbst, wie SourceForge auf seinem Unternehmensweblog am Sonntag (Ortszeit) mitteilte.
Grund für die neue Lösung seien zahlreiche wütende Reaktionen von Betroffenen wie auch aus der Community. SourceForge betont in seinem Blogeintrag aber auch, dass bereits vor den Protesten nach einer "vernünftigen Alternative" gesucht worden sei.
Per Default gesperrt
"Wir haben keine Möglichkeit, genau festzustellen, welche Projekte geblockt werden sollen", hieß es weiter, weshalb die Entscheidung künftig besser von den Projektleitern selbst gefällt werden solle. Per Default werde künftig die restriktivere Lösung ausgewählt, Administratoren können jedoch Projekte im Menüpunkt "Export Control" auf Wunsch für alle freigeben.
Das Portal leistete Mitte Jänner US-Gesetzen Folge, die den Export bestimmter Güter und Technologien in "Schurkenstaaten" verbieten. Zu diesen Staaten, die etwa auf der Sanktionsliste des US Office of Foreign Assets Control stehen, zählen Kuba, der Iran, Nordkorea, der Sudan und Syrien. Nutzer aus diesen Ländern hatten keinen Zugriff mehr auf Codes, die auf der Plattform liegen.