TA-Betriebsrat zu Fusionsplänen skeptisch
Der neue Telekom-Austria-Betriebsratsobmann Markus Hinker will dem Vorstand bei der geplanten Zusammenlegung von Festnetz- und Mobilfunksektor "ganz genau auf die Finger schauen".
Jedenfalls sei eine Zustimmung zur Fusion bei der Aufsichtsratssitzung am 23. Februar noch lange nicht fix. Hinker stellte am Mittwoch im Gespräch mit der APA eine Reihe von Forderungen auf, von der Arbeitsplatzgarantie bis hin zur Vermeidung eines Beraterwildwuchses.
Letztlich müsse noch vor der Fusion jeder Mitarbeiter der Telekom Austria Group wissen, wo sein Arbeitsplatz künftig sei. "Wir fordern weiters solide Angebote für jene, die den x-ten Unternehmensumbau in wenigen Jahren nicht mehr mitmachen wollen sowie weniger Druck und mehr Fairness im künftigen Arbeitsalltag. Wir wollen neue Fortbildungsmaßnahmen statt neue Ausgliederungen und eine Beibehaltung der bestehenden Betriebsvereinbarungen", erklärte Hinker.
Festnetz vs. mobilkom
Festnetz- und mobilkom-Betriebsrat werden bei den Gesprächen mit der Geschäftsführung auf jeden Fall an einem Strang ziehen und nicht zulassen, dass ein Keil zwischen die beiden Bereiche getrieben wird, betonte Hinker. Er lobte die Verdienste des bisherigen Telekombetriebsratschefs Michael Kolek, der sich mit heutigen Tag aus gesundheitlichen Gründen zurückgezogen hat.
In der Vergangenheit war jedenfalls das Verhältnis der Arbeitnehmervertreter der beiden Sparten nicht immer das beste. Zwischen den Belegschaften von Festnetz und mobilkom gibt es einen entscheidenden Unterschied: Im Festnetz sind die meisten Arbeitnehmer historisch gewachsen beamtet und daher faktisch unkündbar.
Kritik an Betriebsräten
Kritik an der hohen Zahl von freigestellten Betriebsräten im Festnetzbereich lässt Hinker nicht gelten. Er verweist auf gesetzliche Vorgaben und darauf, dass eine schlagkräftige Personalvertretung auch ein entsprechendes Team brauche. Und dieses habe in der Vergangenheit auch Schlagkraft bewiesen. So seien fragliche Übernahmeangebote genauso abgeschmettert worden wie radikale Personalkürzungen.
Und last but not least sei es Kolek zuletzt gelungen, einen höheren Kollektivvertragsabschluss als die richtungsweisenden Metaller zu erreichen. Das Nachrichtenmagazin "profil" hatte Ende des Vorjahres berichtet, dass sich die Festnetzsparte der Telekom Austria einen Stab von 40 freigestellten Betriebsräten bei vollen Bezügen leiste. Im Festnetzbereich hatte die Telekom zu Jahresende 8.265 Mitarbeiter und im Mobilfunk 8.524 (inklusive der Töchter in Südosteuropa).
(APA)