Arques besetzt Gigaset-Vorstand um

Finanzinvestor streitet mit Siemens

Die Beteiligungsfirma Arques hat die Spitze ihrer Telefontocher Gigaset neu besetzt. Der frühere Varta- und Viag-Interkom-Manager Hans-Burghardt Ziermann übernehme das Vertriebsressort, teilte Arques am Montag mit. Wolfgang Scheid soll sich künftig um Restrukturierung und Personal kümmern.

Verbindungsmann zu Siemens geht

Der frühere Gigaset-Chef und langjährige Siemens-Manager Jose Costa e Silva verlässt unterdessen das Unternehmen. Das Finanzressort bleibt zunächst unbesetzt. Wer den Vorsitz in der Geschäftsführung übernehme, werde erst später entschieden, sagte ein Arques-Sprecher. Das Beteiligungsunternehmen hatte die Führung der Tochter umbesetzen müssen, nachdem die frühere Mutter und Minderheitseigentümerin Siemens den Arques-Vorstand Michael Hütten aus der Gigaset-Spitze geklagt hatte.

Mit der Demission Costa e Silvas reizt Arques ein weiteres Mal Siemens. Der Portugiese galt als ausgewiesener Fachmann und Verbindungsmann des Konzerns. Siemens hält nach dem Verkauf seiner früheren Tochter noch knapp 20 Prozent an Deutschlands größtem Hersteller von Schnurlostelefonen. Siemens und Arques streiten sich wegen Gigaset in mehreren Fällen vor Gericht. Insgeheim sucht Siemens nach Angaben von mehreren mit der Situation vertrauten Personen bereits nach einem neuen Investor für das Telefongeschäft.

(Reuters/APA)