Mobilkom expandiert weiter
Die mobilkom austria, 100-Prozent-Tochter der Telekom Austria [TA], prüft eine Übernahme der bulgarischen Mobilfunkfirma MobilTel.
Die mobilkom beteilige sich am laufenden Frühbieterverfahren und werde bis Ende Juni entscheiden, ob sie ein - nicht verbindliches - Interessenangebot legen werde, sagte mobilkom-Generaldirektor Boris Nemsic heute.
Außerdem interessiere sich die mobilkom für eine UMTS-Lizenz in Kroatien und für einen Einstieg in Bosnien und Serbien.
MobiTel für eine Mrd. Euro
Der Wert der MobilTel wird von Analysten auf 1,3 bis 1,5 Mrd.
Euro geschätzt, als möglicher Kaufpreis wurde zuletzt eine Mrd. Euro
kolportiert.
In Kroatien, wo die mobilkom ihre Beteiligung am Mobilfunkbetreiber VIPnet erst kürzlich von 80 auf 99 Prozent aufgestockt hat, sei man an einer UMTS-Lizenz interessiert, so Nemsic weiter. Derzeit verhandle man aber noch mit dem Regulator über die Modalitäten der Lizenzvergabe, mit einer formellen Ausschreibung rechne man erst im zweiten Halbjahr 2003.
Der Kaufpreis für eine der bis zu vier zur Vergabe stehenden kroatischen UMTS-Lizenzen sei derzeit mit 17,5 Mio. Euro veranschlagt, dazu komme noch eine bisher nicht näher definierte jährliche Gebühr für die Lizenz.
Abwarten in Serbien und Bosnien
Ein Einstieg der mobilkom in Serbien und Bosnien wird indes nicht so schnell passieren. Bei den dortigen Telekom-Unternehmen seien die Eigentümerfragen noch nicht geklärt, in Bosnien seien die Privatisierungspläne erst in Ausarbeitung, berichtete Nemsic.
In Österreich sei die mobilkom gewillt, die mobile Rufnummernportabilität, die eine Mitnahme der Nummer bei einem Betreiberwechsel ermöglicht, im vierten Quartal 2003 einzuführen, so Nemsic weiter.
Die Rufnummernportabilität werde dem Kunden aber "nicht viel Nutzen" bringen und koste die mobilkom einen zweistelligen Millionenbetrag, sagte Nemsic. Die Kosten und der Nutzen stünden daher in keiner Relation.