© AP/Manu Fernandez, Ein neues Smartphone wird auf dem Mobile World Congress in Barcelona präsentiert.

Mobilkom will mit Smartphones wachsen

MWC 2009
17.02.2010

TA-Chef Hannes Ametsreiter setzt bei der mobilkom auf Wachstum mit Smartphones und mobilen Datendiensten sowie auf die Anbindung von Sendemasten via Glasfaser. Zu Gast auf dem mobilkom-Empfang in Barcelona war auch Ex-Chef Boris Nemsic, der die Zukunft der Branche trotz Wirtschaftskrise optimistisch sieht.

"Smartphones samt Applications sind der aktuelle Trend in der Branche. Mobilfunkbetreiber können hier deutlichen Mehrwert schaffen", so Telekom-Austria- und mobilkom-Chef Ametsreiter am Rande der weltgrößten Mobilfunkmesse Mobile World Congress (MWC) in Barcelona. Mobilkom-Kunden, die bereits Smartphones benutzen, laden im Schnitt zehn bis 15 dieser kleinen Mobilanwendungen pro Monat herunter.

Insgesamt hat sich das Datenvolumen des Marktführers mobilkom innerhalb eines Jahres verdoppelt. Rund zehn Prozent der Kunden sorgten 2009 für 50 Prozent des Datenumsatzes. Auslöser des App-Booms sei Apple mit dem iPhone gewesen, das die mobilkom allerdings nicht anbietet, weil T-Mobile und Orange exklusive Verträge haben. Wenn diese auslaufen, wolle man auch das iPhone anbieten. Wann das sein werde, wisse man aber nicht, hieß es von der mobilkom.

Glasfaser statt Richtfunk

Dem wachsenden Datenverkehr will Ametsreiter durch die Beschleunigung des Netzes Rechnung tragen. "Bis 2013 werden mehr als 4.000 Sendestationen an das hochleistungsfähige Glasfasernetz angebunden", so Ametsreiter. Denn die Anbindung mit Glasfaser sei eine bessere Lösung als eine Verbindung via Richtfunk, so Ametsreiter in Anspielung auf die Aussagen von Orange-Chef Michael Krammer, der auf einen rasche Netzbeschleunigung mit Richtfunkanbindung setzt.

Alles in allem sei die Branche zurzeit "in keiner gemütlichen Position", denn einerseits würden die Umsätze sinken, andererseits aber die Investitionskosten durch den zunehmenden Datenverkehr steigen. Und obendrein würde einem die europäische und nationale Regulierung noch zusätzlich das Wirtschaften erschweren, so Ametsreiter. Aufmunternde Worte gab es dafür von Alex Sinclair, Technikchef der GSM Association: "Die mobilkom war weltweit immer ein Vorreiter und Innovationstreiber."

Boris Nemsic zu Gast bei der mobilkom

Zu Gast auf dem Medienempfang der mobilkom austria Group am Dienstagabend in Barcelona war auch Boris Nemsic, früher Telekom-Austria-Vorstandsvorsitzender und jetzt Chef der russischen VimpelCom. Er schaute sehr zufrieden auf das Geschäftsjahr 2009 zurück. "Ich habe es geschafft, in der größten Wirtschaftskrise der Nachkriegsgeschichte nach Russland zu gehen", sagte Nemsic, "aber wir haben ein zweistelliges Wachstum hingelegt und nun eine höhere Profitablität als im Jahr zuvor." Weltweit habe sich gezeigt, dass die Mobilfunkbranche die Krise ziemlich unbeschadet überstanden habe.

Die VimpelCom ist, wie aus einer Aussendung des Unternehmens vom 9. Februar hervorgeht, derzeit dabei, den ukrainischen Mobilfunker Kyivstar ganz zu übernehmen. VimpelCom-CEO Alexander Isosimow will aus dem Unternehmen "eine führende Plattform" in Russland und der Ukraine machen. Zum 30. September 2009 hatte der Provider über 87,7 Millionen Kunden und einen operativen Umsatz (Jänner bis September 2009) von 12,6 Milliarden US-Dollar bei einem Nettogewinn von 1,1 Milliarden US-Dollar.

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(APA/futurezone)