Schulnotebooks: Spitzelvorwürfe an US-Lehrer
Eltern klagen wegen Missbrauchs von Anti-Diebstahlssoftware
Laut einem Bericht der BBC vom Freitag sieht sich eine Schule im US-Bundesstaat Pennsylvania Vorwürfen ausgesetzt, die Diebstahlssicherungssoftware, die auf Schulnotebooks installiert war, dazu missbraucht zu haben, ihren Schülern zu Hause nachzuspionieren.
Das Ehepaar Michael und Holly Robbins klagte den Schulbezirk Lower Merion, nachdem ihr Sohn von seinen Lehrern wegen "ungebührlichen Verhaltens" gemaßregelt worden war. Als Beweis hatten die Lehrer dem Kind Bilder vorgelegt, die von der eingebauten Webcam des von der Schule ausgegebenen Notebooks stammten. Das Ehepaar Robbins wirft der Schule nun vor, ihre Privatsphäre durch verdeckte Einführung eines Überwachungsprogramms verletzt zu haben.
Notebooks mit Sicherheitsprogramm
Der Schulbezirk hatte an alle 1.800 Schüler an seinen beiden Highschools Notebooks ausgegeben. Die Geräte waren mit einer über das Netz fernbedienbaren Diebstahlsicherungssoftware ausgestattet. Die Verantwortlichen hatten es aber offenbar verabsäumt, den Schülern und ihren Eltern mitzuteilen, dass diese Software im Hintergrund mitlaufen könne.
Der Leiter des Schulbezirks, Christopher McGinley, sagte, dass die Software nur dann aktiviert worden sei, wenn ein Notebook als gestohlen oder verloren gemeldet wurde. In diesem Fall würde das System über die Webcam versuchen, Bilder der Umgebung aufzunehmen und an die Zentrale zu schicken. Die Software sei seitens des Schulbezirks nie für andere Zwecke aktiviert worden. Man werde den Fall jetzt untersuchen, man habe das System so lange abgeschaltet.