Mehr Gewinn und weniger Umsatz bei der TA
Die Telekom Austria (TA) liegt nach Verlusten wegen hoher Rückstellungen 2009 wieder im Plus. Das Betriebsergebnis stieg im vergangenen Jahr auf 343,9 Millionen Euro. Der Umsatz sank um sieben Prozent auf 4,8 Milliarden Euro. Auf einen weiträumigen Ausbau des Glasfasernetzes will die TA 2010 verzichten.
Die Telekom Austria konnte 2009 das Betriebsergebnis (EBIT) um 185 Prozent auf 343,9 Mio. Euro verbessern. Einer der Gründe für die starke Steigerung: 2008 hatte die TA 630 Millionen Euro an Rückstellungen für den Personalabbau in die Bilanz eingestellt.
"Angesichts des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes erzielte die Gruppe ein respektables Ergebnis im Jahr 2009. Wir fokussierten auf effektives Kostenmanagement in beiden Segmenten und die Senkung der operativen Aufwendungen. Dadurch dämpften wir die Auswirkungen der niedrigeren Umsätze auf das EBITDA", so Telekom-Austria-Chef Hannes Ametsreiter. Weiters sei es gelungen, die Kundenanzahl im Mobilfunk um 6,4 Prozent auf 18,9 Millionen zu steigern.
Ergebnis steigt, Umsatz fällt
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) legte um 40 Prozent auf 1,794 Mrd. Euro zu. Der Umsatz gab um 7 Prozent auf 4,802 Mrd. Euro nach. Schuld daran seien die niedrigen Festnetz-Erlöse und Mobilfunkpreise sowie Wechselkursdifferenzen, teilte der börsenotierte Marktführer am Mittwochmorgen ad hoc mit.
Im 4. Quartal 2009 ging der Umsatz mit minus 9,6 Prozent (1,182 Mrd. Euro) noch etwas stärker zurück als im Gesamtjahr. Das Betriebsergebnis drehte von minus 515,7 Mio. Euro auf plus 120 Mio. Euro. Das EBITDA steigerte sich von minus 211,6 Mio. Euro auf 399,4 Mio. Euro. Am Ausblick für 2010 hielt das teilstaatliche Unternehmen fest - vorbehaltlich der gestern Abend bekannt gegebenen Fusion von Festnetz- und Mobilfunksparte zur A1 Telekom Austria.
Zukäufe und Rückstellungen belasten
Im Betriebsergebnis und im Nettoüberschuss für das 3. Quartal des Gesamtkonzerns sind Wertminderungen in der Höhe von 352,0 Mio. Euro im Zusammenhang mit der Akquisition von Velcom in Weißrussland und der Mobilfunklizenz für Vip mobile in der Republik Serbien inkludiert. Im 4. Quartal 2008 beinhalteten das ausgewiesene EBITDA, das Betriebsergebnis und der Jahresfehlbetrag Aufwendungen für das Restrukturierungsprogramm in Höhe von 632,1 Mio. Euro, betonte die Telekom.
Weiters hieß es: "Ohne Berücksichtigung des Restrukturierungsaufwandes im Jahr 2008 konnten die betrieblichen Aufwendungen 2009 in beiden Segmenten durch straffes Kostenmanagement um 228,9 Mio. Euro reduziert werden. Auf bereinigter Basis ging das Betriebsergebnis im Berichtsjahr um 7,6 Prozent auf 695,9 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr zurück."
Kein massiver Glasfaser-Ausbau
Das in Südosteuropa stark vertretene Unternehmen erwartet auch 2010 ein schwieriges Marktumfeld. Es wird ein Umsatz von 4,7 Mrd. Euro prognostiziert, das EBITDA solle bei 1,6 Mrd. Euro liegen. Beides wäre ein leichter Rückgang gegenüber 2009. Ein massiver Ausbau der Glasfaserinfrastruktur - Stichwort Next Generation Network NGN - ist nicht geplant, heißt es in der Aussendung der Telekom. Der "primäre Fokus" liege "nach wie vor auf dem operativen Cash-Flow", der sich 2010 auf rund 800 Mio. Euro belaufen werde. Die Dividende von zumindest 0,75 Euro je Aktie soll weiter bis 2012 ausgeschüttet werden.
Der Marktführer im Festnetz, Internet und Mobilfunk wird seinen Jahresabschluss 2009 am heutigen Vormittag bei einer Pressekonferenz präsentieren. Dann soll es auch Details zur Fusion geben. Aus Unternehmenskreisen war zu hören, dass die Marke Mobilkom jedenfalls weiterbestehen soll.
(APA/Reuters)