Schadsoftware-Schwemme für Smartphones
"Kido/Conficker" war laut dem Anti-Viren-Software-Anbieter Kaspersky Lab vergangenes Jahr weltweit die gefährlichste Schadsoftware. Weiters gab es gegenüber 2008 einen Anstieg von drei Prozent bei den Spam-Mails. Ein starker Anstieg wurde bei den schädlichen Programmen aus China registriert. Kriminelle würden nun verstärkt Smartphone-Plattformen ins Visier nehmen.
Das ist das Fazit des Jahresberichts zur Internet-Kriminalität des Unternehmens. In den vergangenen drei bis vier Jahren wurden demnach die meisten Schadprogramme von China aus verbreitet. Im Jahr 2009 registrierte Kaspersky Lab 73.619.767 Netzattacken, von denen mit 52,70 Prozent mehr als die Hälfte erneut von chinesischen Internet-Ressourcen ausgingen. Der prozentuale Anteil der von China aus durchgeführten Attacken verringerte sich im vergangenen Jahr allerdings von 79 Prozent auf 53 Prozent.
Botnetz schwer zu bekämpfen
Die umfassendste Malware-Epidemie des vergangenen Jahres ging auf das Konto von "Kido" alias "Conficker", der Millionen von Computern weltweit infizierte. Der Kampf gegen das von "Kido" aufgebaute Botnetz wurde dadurch erschwert, dass in diesem Wurm die modernsten und effektivsten Technologien der Virenschreiber umgesetzt wurden. Im November durchbrach die Zahl der mit "Kido" infizierten Computer die Siebenmillionenmarke. Die "Kido"-Epidemie dauerte das gesamte Jahr 2009 an.
Im Jahr 2010 könnte es laut den Experten eine Zunahme von Attacken über Smartphone-Systeme geben: "Vor allem hinsichtlich mobiler Plattformen wie iPhone und Android erwarten wir für 2010 Komplikationen. Das Auftreten erster Bedrohungen für diese Plattformen im Jahr 2009 zeigt, dass die Cyberkriminellen ein zunehmendes Interesse daran entwickeln", erklärte Alexander Gostev, Forschungsdirektor des Unternehmens.
Chinesen mögen Android
Während sich die Gefahr für iPhone-User nur auf diejenigen beschränke, die Geräte mit Jailbreaks verwenden, so gilt diese Einschränkung für die Plattform Android nicht, denn die Anwendungen dafür können aus jeder beliebigen Quelle installiert werden. Die wachsende Popularität von Telefonen auf Android-Basis in China und die unzulänglichen Kontrolltechnologien für die zu veröffentlichenden Anwendungen dürften in diesem Jahr eine Reihe spürbarer Virenattacken nach sich ziehen.
Der Anteil von Spam am weltweiten E-Mail-Verkehr betrug im Jahr 2009 durchschnittlich 85,2 Prozent und damit 3,1 Prozent mehr als 2008. Schädliche Anhänge waren in 0,85 Prozent aller E-Mails enthalten. Der Anteil von Phishing-Mails im E-Mail-Traffic betrug im Jahr 2009 durchschnittlich 0,86 Prozent. Offensichtlich verhielten sich die Anwender vorsichtiger, daher brachte Phishing den Betrügern nicht mehr den erwünschten Gewinn. Soziale Netzwerke und Blogs entwickelten sich hingegen zu wahren Goldgruben für die Spammer.
(APA)