GB: T-Mobile und Orange dürfen fusionieren
Deutsche Telekom (DT) und France Telecom dürfen ihr britisches Handy-Geschäft unter Auflagen fusionieren. Die EU-Kommission hat den Zusammenschluss von T-Mobile UK und Orange am Montag genehmigt.
Der neue Spitzenreiter auf dem britischen Mobilfunkmarkt muss dafür allerdings einen Frequenzbereich verkaufen und mit dem kleinen Netzbetreiber 3UK eine Vereinbarung unterzeichnen, damit es noch genügend Wettbewerb gibt. Die Kartellwächter hatten Bedenken, weil der neue Konzern einen Marktanteil von 37 Prozent und rund 30 Millionen Kunden haben wird.
"Diese Zusagen reichten aus, um die wettbewerbsrechtlichen Bedenken der Kommission auszuräumen", teilten die Wettbewerbshüter mit. Angesichts dieser Zugeständnisse würden die britischen Behörden den Fall nicht nochmals prüfen.
Unterstützung für Hutchison
Die beiden Firmen verpflichteten sich, ein Viertel des Spektrums (15 Megahertz), über das sie gemeinsam im 1800-Megahertz-Frequenzbereich verfügen, zu verkaufen. Diese Frequenz ist laut EU-Kommission eines von insgesamt drei Frequenzbändern, das in Großbritannien für Handy-Gespräche genutzt wird. Zugleich änderten die Firmen ihre Vereinbarung mit Hutchison 3G UK (3UK) dahingehend, dass der kleine Anbieter als Wettbewerbskraft auf dem Markt erhalten bleibt, so die Kommission.
Der neue Handy-Konzern wird den Spitzenplatz auf dem britischen Markt einnehmen: Orange und T-Mobile sind derzeit der dritt- und viertgrößte Mobilfunkanbieter in Großbritannien. Gerade deswegen hatten die Kartellwächter zunächst Bedenken.
Die beiden Ex-Monopolisten hatten sich im vergangenen September auf die Fusion ihres britischen Geschäfts verständigt und wollen die Transaktion nach früheren Angaben in der ersten Jahreshälfte abschließen. Beide Konzerne werden jeweils 50 Prozent an dem Gemeinschaftsunternehmen halten, Vorstand und Aufsichtsrat werden jeweils zur Hälfte von DT und France Telecom besetzt. Die DT hatte auf dem umkämpften britischen Mobilfunkmarkt im vergangenen Jahr mit einem Kundenschwund zu kämpfen und musste massive Abschreibungen von rund 1,8 Milliarden Euro vornehmen.
(dpa)