Downloads retten Musikindustrie
Österreichs Musikbranche feiert "das beste Ergebnis seit Jahren". Grund dafür ist der digitale Musikvertrieb. Der Download über Internet und Handy werde für immer breitere Konsumentenschichten interessant und festige sich damit als Wachstumsmotor der Branche, so der Verband der Österreichischen Musikwirtschaft (IFPI Austria).
182 Millionen Euro haben die österreichischen Konsumenten im Jahr 2009 für Musik auf den unterschiedlichsten physischen und digitalen Formaten ausgegeben. Wie die IFPI Austria bekanntgab, steht im Vergleich zum Jahr 2008 einer Steigerung bei den abgesetzten Stückzahlen von drei Prozent wertmäßig ein leichter Rückgang von 1,6 Prozent gegenüber.
Downloads: Plus 38 Prozent
Mit einem Plus von 38 Prozent konnte der Online-Musikmarkt deutlich zulegen und trug mit der höchsten Umsatzsteigerung seit Markteinführung bereits knapp 16 Mio. Euro zum Gesamtumsatz bei. Bei den physischen Tonträgern (162,5 Mio. Euro) hielten sich die Einbußen mit einem Minus von sechs Prozent in Grenzen.
Insgesamt habe der österreichische Musikmarkt damit nach Jahren einschneidender Umsatzrückgänge stabilisiert werden können. Franz Medwenitsch, Geschäftsführer des Verbands der österreichischen Musikwirtschaft, sieht das Ergebnis "sehr nahe am Turnaround", es sei "das beste Ergebnis seit Jahren".
600.000 Digitalkunden in über 20 Online-Shops
600.000 Musikkonsumenten nutzen legale Downloadshops zum Musikeinkauf, das ist laut Bericht eine Steigerung von 50 Prozent gegenüber 2008. Mehr als elf Millionen Titel stehen musikinteressierten Konsumenten bereits zum Online-Kauf zur Verfügung. Die Anzahl der Internet-Musikshops in Österreich ist auf über 20 angestiegen.
Mit einem enormen Umsatzzuwachs von 155 Prozent auf den bisherigen Rekordumsatzwert von 5,6 Mio. Euro sind die Album-Downloads erstmals zum wichtigsten Onlinemarkt-Segment aufgestiegen. Auch die Downloads einzelner Songs entwickelten sich mit einer Umsatzsteigerung von 93 Prozent auf 5,2 Mio Euro äußerst positiv.
Nachfrage nach Klingeltönen gesunken
Klingeltöne von Original-Aufnahmen werden mit einem Umsatz von 2,2 Mio. Euro zwar nach wie vor stark nachgefragt, wenngleich hier mit einem Minus von 37 Prozent eine Marktsättigung festzustellen ist. Mit Einzel-Songs, die direkt aufs Handy geladen werden, wurde ein Umsatz von 1,4 Mio. Euro erzielt (minus 12 Prozent). Zusätzliche Dienste wie Ringback-Tones (Songs als Musikfreizeichen, die Anrufer während des Wartens hören), Musikvideos, Wallpapers und Grußbotschaften von Künstlern steuerten rund 800.000 Euro bei.
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(APA)