Kleine Browser-Hersteller gegen Microsoft

EU
05.03.2010

Beschwerden über "Unsichtbarkeit" bei Browser-Auswahl

Anfang März hat Microsoft mit der Verbreitung eines Updates in der EU begonnen, das Nutzern der Betriebssysteme Windows XP, Windows Vista und Windows 7 die freie Auswahl ihres Browsers erlaubt. Neben dem hauseigenen Internet Explorer werden elf weitere Browser angeboten. Hersteller kleinerer Browser sehen ihre Produkte durch Microsoft jedoch nur unzureichend präsentiert und beschwerten sich nun bei der EU-Kommission, berichtete die BBC.

Auf dem von Microsoft zuerst angebotenen Auswahlfenster sei nicht deutlich genug zu erkennen, dass neben den fünf führenden Browsern (Chrome, Firefox, Internet Explorer, Opera und Safari) auch noch andere Browser zur Auswahl stünden, heißt es in einer Petition, die von den Herstellern der Browser Avant, Flock, Maxthon, Slim, Sleipnir und Green unterzeichnet wurde. Ein weiterer betroffener Hersteller, K-Meleon, unterschrieb die Petition nicht.

Hinweis gefordert

Um auch die Produkte der kleineren Hersteller zu sehen, müssten Nutzer nach rechts scrollen. Die Möglichkeit könnte jedoch leicht übersehen werden, kritisieren die kleineren Hersteller. Sie wollen nun von der EU-Kommission erwirken, dass in dem Auswahlfenster ein Hinweis auf weitere Auswahlmöglichkeiten angebracht wird.

Microsoft gab gegenüber der BBC an, die Gestaltung der Auswahlfenster würde den Vorgaben der EU-Kommission entsprechen. Der Auswahlprozess ist Teil einer Einigung, die Microsoft im Rahmen eines Wettbewerbsverfahrens am 16. Dezember 2009 mit der EU-Kommission erzielte. Der Hersteller Opera verwies bereits darauf, dass sich die Downloads seines Browsers seit dem Start der Auswahlmöglichkeit in einigen europäischen Ländern bereits verdreifacht hätten.

Österreichische Nutzern soll das Update, dass die freie Browser-Wahl ermöglicht, ab 17. März angeboten werden, so Microsoft in einer Aussendung vom Februar. Das Browser-Auswahlfenster soll automatisch bei jenen Nutzern von Windows-Betriebssystemen erscheinen, die Microsofts Internet Explorer als Standardbrowser festgelegt haben.

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