Chinesen beklagen sich über HP
Rückruf von Notebooks wegen Qualitätsmängeln gefordert
Chinesische Computerkäufer gehen wegen Qualitätsmängeln auf die Barrikaden. Mehr als 170 Kunden auf dem größten Markt der Erde gingen gemeinsam gegen den US-Konzern Hewlett-Packard vor, schrieb die "Financial Times" am Mittwoch unter Berufung auf eine Klageschrift. Sie wollen erzwingen, dass die chinesische Regierung einen Rückruf veranlasst.
Die Käufer seien zutiefst verärgert über Defekte an ihren Notebooks. Es ist das erste Mal, dass der weltgrößte Computerhersteller einem derart massiven Proteststurm aus China gegenübersteht. Die Zeitung wertet das als Indiz dafür, dass sich die chinesischen Kunden emanzipiert hätten und immer stärker bereit seien, für ihre Rechte zu kämpfen.
"Diskriminierung"
Im konkreten Fall beklagen sich die HP-Kunden darüber, dass die Bildschirme häufig nicht richtig funktionieren und die Notebooks überhitzen. Es handelt sich um Modelle, die der US-Konzern seit 2007 verkauft. Laut einer Studie des US-Versicherers SquareTrade von Ende 2009 baut HP die unzuverlässigsten Laptops aller großen Hersteller.
Laut chinesischer Klageschrift liegt die Ursache der Probleme in defekten Grafikkarten von Nvidia. Das habe der Zulieferer auch zugegeben. HP habe daraufhin in den USA die Garantiezeit verlängert, nicht aber in China. "Das diskriminiert die chinesischen Konsumenten", zitierte die "Financial Times" aus der Eingabe an die staatliche Aufsichtsbehörde AQSIQ.
(dpa)