Kaum Zahlungsbereitschaft für Online-News

USA
15.03.2010

Die Zahlungsbereitschaft für Online-Nachrichten ist in den USA gering. Lediglich sieben Prozent wollen laut einer aktuellen Studie des Pew Research Center für Online-Nachrichten bezahlen.

Sechs von zehn der Befragten gaben an, täglich mindestens ein Online-Nachrichtenangebot zu besuchen. Der Anteil der Stammleserschaft ist jedoch gering. Lediglich 35 Prozent haben eine bevorzugte Nachrichtenseite.

Auch in dieser Gruppe können sich nur 19 Prozent vorstellen, für Nachrichten zu bezahlen. 82 Prozent würden sich nach Alternativen umsehen, sollte ihr bevorzugtes Online-Nachrichtenangebot kostenpflichtig werden, heißt es in der Studie.

"Beträchtlicher Widerstand"

Bezahlinhalte müssten einen beträchtlichen Widerstand der Leser überwinden, sagte Tom Rosenstiel vom Pew Research Center. Die Medienhäuser müssten unverwechselbare Inhalte bieten und in die Qualität der Nachrichten investieren. Müssten sich Nutzer für ein Bezahlmodell entscheiden, würde der Großteil Abomodelle gegenüber Mikrozahlungen bevorzugen, heißt es in der Studie weiter.

Auch die Bereitschaft, sich auf Online-Werbung einzulassen, ist laut dem Papier bescheiden. Vier von fünf Befragten gaben an, nie oder kaum Online-Werbeeinschaltungen anzuklicken.

Rückgang bei Online-Werbeerlösen

Laut dem Marktforschungsinstitut eMarketer gingen in den USA die Online-Werbeeinnahmen im vergangenen Jahr - auch aufgrund der allgemeinen wirtschaftlichen Lage - erstmals seit 2002 zurück. Nach Schätzungen der Marktforscher fielen sie gegenüber 2008 um 4,6 Prozent auf 22,4 Milliarden Dollar (24,7 Mrd. Euro).

Es sei weiterhin ungewiss, ob und wie Online-Erlöse die Einnahmenrückgänge aus anderen Bereichen wettmachen können, so die Einschätzung der Studienautoren.

Für die Studie, die Teil einer größeren Erhebung zum Zustand der US-Medien ist, wurden zwischen 28. Dezember 2009 und 19. Jänner 2010 2.259 US-Amerikaner befragt. Weitere Ergebnisse: Die Werbelöse von Zeitungen fielen 2009 neuerlich um 26 Prozent. Das schlug sich auch in den Ausgaben für journalistische Arbeit nieder. Diese wurden laut der Studie in den vergangenen zehn Jahren um 30 Prozent zurückgefahren.

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(futurezone/AP)