Online-Zugriff auf Bibliothekskostbarkeiten
Große Schweizer Bibliotheken stellen ihre kostbaren alten Bücher, Karten und Drucke ins Netz. Die Bibliotheksplattform soll mit über 800 Büchern aus dem 16. bis 19. Jahrhundert starten.
Beteiligt am Projekt sind die Universitätsbibliotheken Basel und Bern, die Bibliotheque de Geneve, die ETH-Bibliothek Zürich und die Zentralbibliothek Zürich, wie die ETH Zürich am Dienstag mitteilte.
Ziel sei es, bibliophile Kostbarkeiten online verfügbar zu machen und so einen neuen Zugang zum gedruckten Kulturerbe zu schaffen.
Online-Zugriff für die Forschung
Von dem Angebot profitieren nicht nur interessierte Laien, sondern auch die Forschung. Viele Wissenschaftler sind nämlich auf die seltenen Werke angewiesen. Fast täglich erhalten die Bibliotheken deshalb Anfragen für Kopien, und jährlich reisen Dutzende Forscher aus aller Welt in die Schweiz, um die Drucke zu studieren.
Die Bücher werden von den beteiligten Bibliotheken mit modernsten Techniken digitalisiert. Einen ersten Schwerpunkt bilden Schweizer Drucke des 16. Jahrhunderts. Dieses gelte mit seinen Bibelausgaben, Prachtdrucken und Reformationsschriften als das "goldene Zeitalter" des Schweizer Buchdrucks, schreibt die ETH.
Eine wichtige Rolle spielten zum Beispiel Basler Drucke zu Themen wie Humanismus und Medizin von Gelehrten wie Vesal und Paracelsus. Die Zürcher und Genfer Drucke mit Autoren wie Zwingli, Bullinger und Calvin ihrerseits waren besonders bedeutungsvoll für die Reformation.
Schweiz muss bei Digitalisierung aufholen
In Sachen Digitalisierung sei die Schweiz im Vergleich mit dem Ausland in Rückstand, wird Projektleiterin Franziska Geisser von der federführenden ETH-Bibliothek in der Aussendung zitiert.
Mit dem neuen Projekt werde es aber rasch gelingen, diesen Rückstand aufzuholen. Bis Ende 2011 soll die Plattform mehr als 10.000 Titel enthalten.
(sda)