Spitzelaffäre: Kein Prozess gegen Ex-DT-Spitze
Beweise offenbar nicht ausreichend
Die Staatsanwaltschaft Bonn wird einem Bericht des Magazins "Focus" zufolge die Verfahren gegen den ehemaligen Chef der Deutschen Telekom (DT), Kai-Uwe, Ricke, und den früheren DT-Aufsichtsratschef Klaus Zumwinkel einstellen.
Trotz einiger Indizien, wonach die DT-Spitze Gewerkschafter und Journalisten ausspionieren ließ, um undichte Stellen zu enttarnen, sei ihre direkte Beteiligung nicht zu beweisen gewesen, so Oberstaatsanwalt Fred Apostel gegenüber "Focus". Gegenüber Reuters erklärte Apostel, dass das Ermittelungsverfahren noch nicht abgeschlossen ist, das werde voraussichtlich Ostern erfolgen.
Weiteren Verdächtigen, wie dem Chef einer Berliner Detektei und dem früheren DT-Chefermittler Klaus Trezeschan, soll laut Bericht wegen Untreue und illegaler Auswertung von Telefonverbindungsdaten der Prozess gemacht werden.
Im Frühjahr 2008 war bekanntgeworden, dass die DT-Konzernsicherheitsabteilung KS3 systematisch Aufsichtsräte, Gewerkschafter und Journalisten ausspioniert hatte. Gesucht hatte sie nach einem Insider, der die Öffentlichkeit mit Interna versorgt hatte.
(Reuters)