Warnung für chinesische User von Google Apps
Störungen durch chinesische Regierung befürchtet
Der US-Internet-Konzern Google hat am Dienstag (Ortszeit) die chinesischen Nutzer seiner Online-Bürosoftware Google Docs vor möglichen Sperren durch die chinesische Regierung gewarnt.
Tunnel unter der Great Firewall
Google empfiehlt seinen chinesischen Nutzern die Anwendung von VPN- oder SSH-Systemen und Proxy-Servern zur Umgehung der chinesischen Zensur. Google weist auch darauf hin, dass keine Google-Apps-Server in China stünden und chinesische Google-Angestellte auch keinen Zugriff auf die Nutzerdaten hätten. Ob der Zugriff aus China auf bestimmte Dienste gesperrt sei, könne auf der bereits am Montag vorgestellten Status-Site überprüft werden.
Google hatte am Montag bekanntgegeben, seine Dienste in China nicht mehr der dortigen Internet-Zensur zu unterwerfen, und die Anfragen für den Suchdienst auf die Adresse von Google Hongkong umgeleitet. Google hatte im Jänner der chinesischen Regierung implizit vorgeworfen, für kriminelle Angriffe auf seine Online-Dienste verantwortlich zu sein, darunter auch für Versuche, sein zu Google Docs gehörendes Webmail-System Google Mail zu knacken. Peking hatte die Vorwürfe Googles stets zurückgewiesen.
Spionagevorwürfe aus China
China hat Google am Mittwoch Spionage im Interesse der USA vorgeworfen. "In der Tat, was Werte angeht, ist Google kein Unschuldslamm. Seine Zusammenarbeit und sowie das Zusammenspiel mit US-Geheim- und Sicherheitsdiensten ist weithin bekannt", hieß es am Mittwoch in einem Kommentar des Zentralorgans der Kommunistischen Partei, Renmin Ribao ("People's Daily", Volkszeitung).
Die Zeitung erklärte in ihrer Auslandsausgabe weiter, die USA versuchten seit Jahren einen Internet-Krieg zu führen. Der aktuelle Streit mit China könne daher eine Art "Probeschlacht vor Tagesanbruch" sein, hieß es. China solle das Verhalten von Google zum Anlass nehmen, sich mehr auf die eigene Entwicklung von Technologie zu konzentrieren.
(futurezone/Reuters)