DiTech mit deutlichem Umsatzanstieg
Der österreichische Computerhändler DiTech konnte in den vergangen vier Jahren seinen Umsatz verdreifachen. Das ehemalige Start-up plant, heuer weitere Filialen in Österreich zu errichten. Das Unternehmen will auch in Zukunft "reiner Computerhändler" sein, so CEO Damian Izbebski, der zudem das baldige Ende des Netbook-Booms ortet.
DiTech konnte im Vorjahr den Umsatz deutlich steigern und will 2010 weiter kräftig wachsen. Im Vorjahr wurden 73,8 Millionen Euro umgesetzt nach 64 Millionen Euro im Jahr zuvor. Innerhalb von vier Jahren hat sich der Umsatz verdreifacht. Heuer will Izbebski 105 Millionen Euro umsetzen. 2009 wurden 1,72 Millionen Produkte verkauft, mittlerweile hat das ehemalige Start-up 69.000 registrierte Nutzer auf seiner Online-Plattform. Nach Eigenangaben hat DiTech 6.000 Produkte auf Lager liegen.
Im Vorjahr kamen sechs neue Filialen dazu, mittlerweile hat das Unternehmen österreichweit zwölf Standorte. Vier weitere Filialen in Wien und Salzburg folgen noch heuer, dann gäbe es nur noch im Waldviertel und in Osttirol weiße Flecken, so Izbebski vor Journalisten. Eine Auslandsexpansion steht derzeit nicht auf dem Programm, könnte in Zukunft aber interessant sein. Dazu wäre dann aber wohl ein strategischer Partner notwendig, so Izbebski.
240 Mitarbeiter österreichweit
Ein Börsengang oder die Hereinnahme eines Finanzpartners sei allerdings nicht angedacht. Wachstum soll auch von den Kunden der insolventen Elektronikkette Cosmos kommen. An den Cosmos-Shops sei man hingegen weniger interessiert, da sie von Größe und Lage her nicht ins Konzept passen würden.
Mittlerweile beschäftigt das Familienunternehmen 240 Mitarbeiter, alleine im Vorjahr waren 60 dazugekommen, heuer sollen es 50 sein. An der Ausrichtung als reiner Computerhändler soll sich nichts ändern, ein "Gemischtwarenladen" wolle man auch künftig nicht sein. Aber die Verlockung, LCD-Fernseher, Navisysteme und Digicams anzubieten, sei groß, räumte Izbebski ein. "Das würde aber unser klares Markenbild vernichten", so seine Einschätzung.
Vorbild Dell
Als Vorbild für die Direktvermarktung von DiTech nannte er den texanischen Computerkonzern Dell. DiTech setzt auf individuell zusammengestellte PCs, die entweder in den Filialen abgeholt oder im Netz bestellt werden können. Einen Selbstbedienungsladen wie bei Media Markt & Co gibt es nicht.
Die gebürtigen Polen Aleksandra und Damian Izbebski hatten die Firma 1999 im Alter von 23 Jahren gegründet. Gestartet wurde im Wohnzimmer, bald folgte der erste Shop in Wien-Brigittenau. Inzwischen hat DiTech bei Desktop-PCs einen Marktanteil von 8,4 Prozent, heuer soll dieser auf 16,5 Prozent steigen. Das Unternehmen bedient sowohl Privat- als auch Geschäftskunden. Bei Letzteren habe man im Vorjahr die Wirtschaftskrise zu spüren bekommen, so Aleksandra Izbebski.
Aus für Netbook-Boom
Die zunehmenden Kombiangebote der Mobilfunker - Datenkarte plus Netbook - sieht Izbebski nicht als Gefahr. Hier würden die Handynetzbetreiber eher als Finanzdienstleister auftreten, meint er in Anspielung darauf, dass die "Null-Euro-Netbooks" im Regelfall im Handel billiger zu erstehen sind, als wenn sie über zwei oder drei Jahre über die Handyrechnung abbezahlt werden. Außerdem ortet Izbebski ein Ende des Netbook-Booms. Sie seien weder Fisch noch Fleisch, so seine Einschätzung.
(APA)