© Bild: ORF.at/Barbara Wimmer, Samsung N150 Netbook

Samsung drängt auf heimischen Notebook-Markt

COMPUTER
25.03.2010

Der südkoreanische Konzern Samsung bietet seit dem ersten Quartal 2010 neben Digitalkameras, LCD-Monitoren und Mobiltelefonen auch Note- und Netbooks in Österreich an. Die Markteinführung in diesem Segment kam verspätet. Am Donnerstag wurden in Wien neue Geräte für den heimischen Markt vorgestellt.

Samsung brachte bereits mit seinem ersten Netbook, dem NC10, ein solides Gerät auf den Markt. Seit wenigen Wochen sind bei ausgewählten Vertragspartnern in Österreich neue Note- und Netbooks von Samsung erhältlich.

"Der Notebook-Markt ist noch immer ein Wachstumsmarkt", sagte Christian T. Retinger, Senior Director von Samsung, am Donnerstag in Wien. Vor allem für Modelle mit integriertem UMTS-Modem sehe er noch massive Wachstumschancen, so Retinger. "Da gibt es derzeit eine Steigerungsrate von 100 Prozent." Entsprechende Modelle will Samsung in Österreich vor allem in Kooperation mit Mobilfunkbetreibern anbieten.

Netbooks N150 und N210 bei Mobilfunkbetreibern

Dazu gehört auch das N150, ein 10,1-Zoll-Netbook mit entspiegeltem WSVGA-Display, das in den Farben Weiß, Blau, Rot und Schwarz erhältlich ist.

Das 1,24 Kilogramm schwere Gerät wurde im Jänner erstmals auf der Consumers Electronics Show (CES) in Las Vegas vorgestellt und verfügt über einen Sechszellenakku, der bis zu acht Stunden durchhalten soll. Die Hardware setzt sich aus einem Intel-Atom-N450-Prozessor, einem Arbeitsspeicher von einem GB und einem Intel-GMA3150-Grafikprozessor sowie einer 250 GB großen Festplatte zusammen. Zudem wurden drei USB-2.0-Anschlüsse sowie ein 3-in-1-Memory-Card-Reader verbaut. Als Betriebssystem kommt wie auch bei den anderen Netbook-Modellen von Samsung die Starter-Edition von Windows 7 zum Einsatz.

Das Gerät ist seit Februar bei T-Mobile ab null Euro erhältlich, der unverbindliche Verkaufspreis beträgt 329 Euro. Neben Samsungs N150 befinden sich bei T-Mobile zudem noch das Nokia Booklet 3G, der Dell Inspiron Mini sowie der HP Mini 702 im Sortiment.

N210: Integriertes 3G-Modem

Mit dem N210 ist seit dieser Woche zudem ein zweites Samsung-Netbook in Österreich erhältlich. Das Modell unterscheidet sich vor allem durch ein robusteres Gehäuse und eine noch solidere Verarbeitung. Während beim N150 die Tastatur fließend verbaut ist, befinden sich beim N210 Hohlräume zwischen den etwas erhobenen Tasten, so dass man sich weniger leicht vertippt. Dadurch verfehlt man selbst die etwas kleiner geratene, rechts angeordnete Shift-Taste nur schwer. Das Gerät ist mit 1,32 Kilogramm zudem minimal schwerer - der Akku soll aber bis zu zehn Stunden durchhhalten.

Das Gerät ist seit Ende März beim Mobilfunkanbieter mobilkom austria zusammen mit einem integrierten 3G-Modem erhältlich. Der Slot für die SIM-Karte befindet sich bei dem Modell allerdings nicht wie bei anderen Herstellern auf der Seite, sondern unter dem Akkudeckel. Das soll mögliche Diebstähle der SIM-Karte reduzieren, erklärte Retinger. Das Gerät ist neben dem Asus Eee PC1008PG das zweite Netbook im Sortiment der mobilkom.

Das N210 soll in Kürze im Fachhandel zu einem Preis von 369 Euro erhältlich sein, jedoch ohne integriertes UMTS-Modem. Beide Geräte werden vorerst ohne den hauseigenen App-Store von Samsung auskommen müssen. Dieser werde erst bei der nächsten Gerätegeneration - und nach erfolgreicher Einführung auf den Mobiltelefonen in Österreich - auch auf den Netbooks integriert, sagte Retinger auf Anfrage von ORF.at.

Bei beiden Modellen gibt es zudem die Möglichkeit, über eine USB-Schnittstelle Mobiltelefone, MP3-Player oder sonstige Geräte aufzuladen, auch im Standby-Modus. Diese Funktion müsse allerdings extra aktiviert werden, erklärte Bernhard Dissauer, Produktmanager von Samsung.

Mit dem NB30 soll zudem ab Mai in Österreich noch ein drittes Netbook für Businesskunden auf den Markt kommen, das über eine kratzfeste und fingarabdruckresistente Oberfläche verfügen soll. Dieses Gerät soll auf Bestellung mit einem Touchscreen ausgeliefert werden, so Dissauer. Auch hier kommt ein entspiegeltes Display zum Einsatz.

"Händler wollen glänzende Displays"

Bei den Notebooks hingegen, die derzeit vor allem auf den Consumer-Bereich abzielen, setzt Samsung weiterhin auf glänzende Displays. "Vor allem die Händler verlangen glänzende Displays", sagte Dissauer. Mit dem R580 und dem R780 sind seit Ende März zwei Bordeaux-farbene Geräte mit Intel-Core-i3- und -i5-Prozessoren ab 699 Euro erhältlich. Es sei allerdings auch die Einführung eines Business-Notebook mit mattem Display in Planung, so Dissauer.

Der koreanische Hersteller, der 2009 weltweit 6,8 Millionen Notebooks verkaufte, habe sich zum Ziel gesetzt, bis Jahresende 45.000 Note- und Netbooks in Österreich zu vertreiben, erklärte Senior Sales Manager Hubert Tschernig. Das sei ein Marktanteil von etwa sechs Prozent. Für das zweite Halbjahr sei zudem die Einführung weiterer Geräte geplant - ein Tablet wird allerdings vorrausichtlich noch nicht darunter sein. "Das Ziel dafür ist zwar auch 2010, aber wir werden sehen", so Retinger.

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