Babyroboter soll Japaner für Kinder begeistern
Japanische Wissenschaftler haben mit "Yotaro" ein künstliches Baby entwickelt, das junge Japaner die Freuden der Elternschaft lehren und so gegen die Überalterung der japanischen Bevölkerung helfen soll.
"Yotaros" Gesicht besteht aus weichem, durchscheinendem Silikon. Von innen projiziert ein Computer darauf Gesichtsausdrücke für Weinen, Niesen, Schlafen und Lächeln. Ein Lautsprecher liefert passende Geräusche wie Babyglucksen, eine Wasserflasche samt Pumpe im Hintergrund sorgt für Tränen und eine Rotznase.
Je nachdem, welche Körperteile berührt werden, ändert die Puppe ihr Mienenspiel und bewegt Arme und Beine. Die Berührungen werden von Sensoren registriert, nach Häufigkeit des Körperkontakts beziehungsweise Reaktion seiner Umwelt wechselt "Yotaros" Laune.
Körperkontakt und Gefühle
"Yotaro ist ein Roboter, mit dem man wie mit echten Babys Körperkontakt erleben und die gleichen Gefühle erzeugen kann", meint Projektleiter Hiroki Kunimura vom Labor für Robotertechnik und Verhaltenswissenschaften der Universität Tsukuba nördlich von Tokio. "Wir entschieden uns für ein Kind, das noch nicht sprechen kann, weil für Neugeborene alle die gleichen Gefühle haben und weil die Interaktion dann weniger kompliziert ist, als wenn wir es hätten sprechen lassen."
Dass "Yotaro" mit seinem überdimensionierten Ballongesicht und dem außerirdischen Leuchten nicht unbedingt wie ein Menschenkind aussieht, störe kaum, glaubt Masatada Muramoto, einer der mitentwickelnden Studenten: "Japaner sind an Roboter gewöhnt, sie sehen sie nicht als Bedrohung, sondern als Wesen, mit denen man freundschaftliche Beziehungen aufbauen kann."
~ Link: Chaos macht Robotern Beine (../http://www.fuzo-archiv.at/?id=1636695v2) ~
(AFP)