Oracle mit solidem Umsatzplus
Absatz von Software-Lizenzen gestiegen
Der US-Software-Konzern Oracle nährt die Hoffnungen auf eine nachhaltige Erholung der Technologiebranche. Höhere IT-Ausgaben von Firmenkunden bescherten dem SAP-Rivalen im dritten Geschäftsquartal einen Umsatz- und Gewinnzuwachs. Zuversichtlich stimmte den Konzern am Donnerstagabend vor allem der um 13 Prozent gestiegene Umsatz mit neuen Software-Lizenzen, ein Indikator für künftiges Wachstum.
Dazu trug auch die im Jänner abgeschlossene Übernahme des Rivalen Sun Microsystems bei. Für das vierte Quartal bis Ende Mai rechnet Sun nun erstmals seit mehr als einem Jahr nicht mehr damit, dass der Umsatz auch sinken könnte: Die Erlöse mit neuen Software-Lizenzen sollen vielmehr um drei bis 13 Prozent steigen. Im vierten Quartal, wenn Sun zum ersten Mal voll in die Konzernzahlen eingeht, soll der Umsatz um 35 bis 40 Prozent wachsen.
Pläne für Sun ungewiss
Oracle hatte im abgelaufenen Quartal die Übernahme des verlustreichen Java-Erfinders Sun Microsystems in Höhe von 7,5 Milliarden Dollar gestemmt. Die Integration verlaufe besser als erwartet, teilte die von Milliardär Larry Ellison geführte Firma mit. Gefragt waren Oracle-Aktien nachbörslich nicht. Die Papiere fielen um mehr als ein Prozent.
Experten zweifelten, ob es für die Aktie nach der jüngsten Rallye noch viel Spielraum nach oben gibt. Der Kurs hatte zuletzt ein Neunjahreshoch erreicht. "Sie haben sich dieses Quartal gut geschlagen. Aber am meisten bin ich an ihren Plänen für Sun interessiert", sagte Analystin Kim Caughey.
Im dritten Quartal erzielte Oracle vor Sonderkosten einen Gewinn je Aktie von 38 Cent. Analysten hatten mit einem Gewinn je Anteilsschein von 37 Cent gerechnet. Der Umsatz stieg in dem Vierteljahr bis Ende Februar zum Vorjahr um 17 Prozent auf 6,4 Milliarden Dollar. Für das vierte Quartal rechnet Oracle mit einem Gewinn je Aktie zwischen 52 und 56 Cent. Experten gehen von einem Überschuss je Aktie von 53 Cent aus.
Der kalifornische Konzern gibt seine Quartalszahlen stets Wochen vor vielen Konkurrenten bekannt und gilt schon deswegen als Stimmungsbarometer für die Software-Branche. Am Donnerstag hatte der US-Software-Anbieter Adobe Systems bereits einen optimistischen Ausblick vorgelegt. Der Netzwerkausrüster Cisco hatte sich bereits Anfang Februar als eines der ersten großen Technologieunternehmen bei Vorlage seiner Zahlen zuversichtlich gezeigt.
(Reuters/dpa)