Neue Massenklage gegen US-Filesharer
In den USA wurden laut einem Bericht des "Hollywood Reporter" ("HR") in den letzten Wochen Klagen gegen über 20.000 BitTorrent-Nutzer wegen Urheberrechtsverletzung eingereicht. Ziel der Klagen sei vor allem, Geld zu lukrieren. Es sollen noch viel mehr werden.
Die aktuellen Klagen wurden von der US Copyright Group in Washington DC im Auftrag einer Vereinigung unabhängiger Filmproduzenten sowie der Independent Film & Television Alliance wegen illegaler Downloads der Filme "Steam Experiment", "Far Cry", "Uncross the Stars", "Gray Man" und "Call of the Wild 3D" eingereicht. Zudem sollen wegen fünf weiterer Filme gegen 30.000 Nutzer noch weitere Klageschriften in Vorbereitung sein.
Basis der Klage soll eine Technik namens GuardaleyIT sein, die Torrent-Downloads in Echtzeit überwacht und die dazugehörige IP-Adresse auswertet, mit der dann die Nutzer ausgeforscht werden können. Bisher kam sie laut Bericht vor allem in Deutschland und Großbritannien zum Einsatz, nun auch in den USA.
Monetarisierung eines alternativen Vertriebskanals
Die Kläger versprechen sich von ihrer Aktion vor allem schnelles Geld. So sollen die Produzenten eines kleineren deutschen Films über den Klagsweg 800.000 Dollar eingenommen haben. Ein Anwalt erklärte, man könne so aus einem alternativen Vertriebskanal eine echte Einnahmequelle schaffen.
Eigentlich hatten die US-Film- und die Musikindustrie (MPAA und RIAA) derartige Massenklagen ad acta gelegt. Der Unterschied zu den früheren Versuchen sei nun der breitere Ansatz gegen deutlich mehr Nutzer als früher, berichtete der "HR".
Laut der US Copyright Group hat sich bisher ein Internet-Service-Provider (ISP) kooperativ gezeigt und 71 Namen und Adressen ausgehändigt. Acht Fälle wurden bereits beigelegt. Die andere ISPs kämpfen demnach noch gegen die Herausgabe der Daten.