DT-Spitzelaffäre: Ermittlungen abgeschlossen
Anklagen gegen Ex-Spitze der Deutschen Telekom offen
Die rund zweijährigen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft in der Spitzelaffäre bei der Deutschen Telekom (DT) sind abgeschlossen. Das sagte ein Sprecher der Bonner Staatsanwaltschaft am Donnerstag. Zu den Ermittlungsergebnissen und einer möglichen Anklage der Beschuldigten will sich die Behörde aber erst nach Ostern äußern. In der 2008 öffentlich gewordenen Affäre geht es um die Bespitzelung von Betriebsräten, Aufsichtsratsmitgliedern und Journalisten.
Anklagen offen
Damit ist weiterhin unklar, ob der frühere Konzernchef des größten europäischen Telekommunikationsunternehmens, Kai-Uwe Ricke, und der ehemalige Aufsichtsratsvorsitzende Klaus Zumwinkel mit einem Strafprozess rechnen müssen. In verschiedenen Medienberichten war zuvor berichtet worden, dass die beiden Spitzenmanager nicht angeklagt werden sollen. Ein Hauptbelastungszeuge habe sich entgegen früheren Aussagen auf seine Schweigepflicht berufen. Ein Hauptaugenmerk der staatlichen Ermittler galt der Frage, ob die Anweisungen zur Überprüfung von Telefonverbindungsdaten von ganz oben gekommen waren.
Hintergrund der illegalen Aktionen war eine undichte Stelle im Aufsichtsrat, von wo aus interne Informationen an die Presse weiter gegeben worden sein sollen. Die Bespitzelungsaffäre hatte einen Sturm der Entrüstung in der Öffentlichkeit ausgelöst. Die Deutsche Telekom selbst hatte den Datenmissbrauch im Frühjahr 2008 bei der Staatsanwaltschaft angezeigt. Konzernchef Rene Obermann kündigte damals eine rigorose Aufklärung an.
(dpa)