Justiz untersucht France-Telecom-Suizidserie
Vor Einleitung von richterlichen Vorermittlungen
Die Serie von Selbstmorden beim französischen Telefonkonzern France Telecom soll von einem Untersuchungsrichter beleuchtet werden. Die Pariser Staatsanwaltschaft werde in den kommenden Tagen richterliche Vorermittlungen veranlassen, sagte ein Anwalt der Gewerkschaft Sud am Freitag.
Anlass sei eine Klage der Gewerkschaft und ein Bericht des französischen Gewerbeaufsichtsamts. Darin wird France Telecom vorgeworfen, die Gesundheit von Mitarbeitern durch die Umstrukturierung des Konzerns aufs Spiel gesetzt zu haben. Gleichzeitig wird das Managements des Mobbings beschuldigt.
Suizidserie
Seit 2008 haben sich bei France Telecom mehr als 40 Mitarbeiter das Leben genommen. Die Gewerkschaften machen dafür den rasanten Umbau des einstigen Staatskonzerns mitverantwortlich, durch den viele Beschäftigte versetzt und Arbeitsabläufe verändert würden.
Wegen der Suizidserie musste bereits Konzernchef Didier Lombard Anfang März seinen Posten abgeben. Mitte März hatte die Staatsanwaltschaft im ostfranzösischen Besancon erstmals ein Ermittlungsverfahren zu einem Mitarbeiterselbstmord eingeleitet, in dem der Konzern und ein Regionalmanager der fahrlässigen Tötung beschuldigt werden.
(AP/AFP)