Quanmax mit Sparprogramm in Gewinnzone
Der Hofer-Zulieferer Quanmax konnte im Geschäftsjahr 2009 seinen Umsatz gegenüber dem Vorjahr verdoppeln, wobei lediglich 15 Prozent aus dem Verkauf von Eigenprodukten erwirtschaftet wurden.
Der oberösterreichische Notebook-Hersteller mit taiwanesisch-malaysischen Eigentümern schaffte damit 2009 den Turnaround. Das in Frankfurt börsennotierte Unternehmen erzielte im Vorjahr dank eines Sparprogramms und des Rückzugs aus dem verlustreichen TV-Geschäft einen Nettogewinn in Höhe von 3,25 Millionen Euro - nach Verlusten von 8,2 Millionen Euro im Jahr davor. Der Umsatz verdoppelte sich von 28,2 auf 59,9 Millionen Euro. "Wir haben relativ viel an der ehemaligen Gericom geändert, nicht nur den Namen", sagte der CEO der Quanmax AG, Hannes Niederhauser, am Montag, zur APA.
Heuer soll der Gewinn mit einem Plus von 25 Prozent stärker steigen als der Umsatz (mindestens plus 15 Prozent). Nächstes Jahr sollen die Verkaufserlöse die 100-Millionen-Euro-Marke streifen. "Wir haben intelligentere Produkte als in der Vergangenheit." Die Margen erhöhen und die Ergebnisse beflügeln soll die Technologiezusammenarbeit mit der Universität Linz und Microsoft.
80 Prozent in Österreich erwirtschaftet
Im Vorjahr sei man nicht nur dank der Akquisition von Chiligreen gewachsen, sondern auch organisch. 80 Prozent des Umsatzes erwirtschaftete Quanmax in Österreich. Das soll sich künftig ändern. Laut Expansionsstrategie des Unternehmens werden die Märkte Deutschland, Schweiz und Osteuropa fortan verstärkt bearbeitet. "Bis 2012 wollen wir über die Hälfte der Verkaufserlöse außerhalb Österreichs machen", umriss Niederhauser das Ziel. In Deutschland habe Quanmax bereits einen Zukauf getätigt, in der Schweiz wurde eine Niederlassung gegründet.
Zu den größten Kunden gehörten 2009 die Diskonthandelskette Hofer, die mobilkom, Media-Saturn, Libro, Siemens und die inzwischen nicht mehr existierende Cosmos. Der wichtigste Umsatzträger mit einem Anteil von 60 Prozent waren Notebooks, nur knapp 15 Prozent wurden mit innovativen Eigenprodukten erzielt. Bis 2012 soll sich der Anteil der Notebooks auf 30 Prozent halbieren und jener der Eigenprodukte auf über 60 Prozent deutlich erhöhen. "Damit wollen wir auch unsere Margen mehr als verdoppeln", erklärte der Manager.
Kredite stützen Unternehmen
Das angepeilte Wachstum wird über Kredite ermöglicht. "Unsere Bankschulden liegen bei 6,5 Millionen Euro - mit diesem Geld wollen wir das Wachstum finanzieren, darum haben wir auch die Kapitalerhöhungen gemacht", erklärte Niederhauser. Ende 2009 gab es 13,7 Millionen Quanmax-Aktien, mittlerweile sind es 20 Millionen. Die Marktkapitalisierung erhöhte sich seit Ende des Vorjahrs von 21 auf aktuell 32 Millionen Euro.
In Summe habe das Unternehmen "Kreditmöglichkeiten im Volumen von bis zu 30 Millionen Euro, wovon deutlich über 15 Millionen Euro nicht abgerufen sind". 15 Millionen Euro entfallen auf einen Factoring-Kredit der RZB, mit dem sechs Millionen Euro an Forderungen finanziert wurden, neun Millionen Euro sind den Angaben zufolge noch verfügbar. Hinzu kommen eine operative Kreditlinie bei einer taiwanesischen Bank im Volumen von zehn Millionen Dollar (7,5 Mio. Euro), die es Quanmax erlaube, Produkte in Asien zu kaufen, sowie ein Sechs-Millionen-Euro-Kredit von der BAWAG und der Volksbank im Konsortium, der zu 80 Prozent vom Land Oberösterreich besichert sei.
2008: Quanmax übernimmt Gericom
Die österreichische Gericom wurde Mitte 2008 von Quanmax übernommen. 67 Prozent der Unternehmensanteile gehören der malaysischen Quanmax BHD (GmbH), die wiederum zu 100 Prozent der taiwanesischen Quanmax Incorporated zuzurechnen ist. 33 Prozent der Aktien sind im Streubesitz - institutionelle deutsche Anleger halten 22 Prozent, Kleinanleger elf Prozent. Über die malaysische Quanmax befinden sich 22 Prozent der Aktien in Händen des Managements (inklusive Niederhauser).
(APA)