DT steigt ins Smart-Grid-Geschäft ein

DEUTSCHLAND
14.04.2010

Lösungen für "intelligente" Stromnetze mit neuem Partner ABB

Die Deutsche Telekom (DT) wittert neue Geschäfte durch Angebote zum Stromsparen. Zusammen mit dem Schweizer Energie- und Automationstechnikanbieter ABB will der Bonner Konzern der Energiewirtschaft Lösungen für "intelligente" Stromnetze verkaufen.

Die Versorger könnten dank der Daten aus dem geplanten "intelligenten" Stromzählernetz ihre teuren Kraftwerke besser auslasten, erläuterten die Kooperationspartner am Mittwoch. Als Vorteile für die Verbraucher wurde angeführt, dass diese dadurch künftig die Stromversorgung von Kühlschränken und Waschmaschinen auch von unterwegs zu steuern könnten.

Versuche in Friedrichshafen laufen

Eine neue Infrastruktur braucht die DT dazu nicht. "Wir haben einen großen Vorteil: Wir sind mit unseren Telefonleitungen bereits in jedem Haushalt", sagte der Chef der Telekomgroßkundensparte T-Systems, Reinhard Clemens. Die neuen Technologien würden bereits getestet, in einem Versuch in Friedrichshafen.

Derzeit werde bereits mit einem halben Dutzend Energieunternehmen verhandelt, sagte ein ABB-Sprecher. Vor allem mit größeren Stadtwerken liefen die Gespräche gut.

Großer Teil der Wachstumsstrategie

Ihre Kosten und Umsatzerwartungen an das Projekt wollten die Partner nicht beziffern. Clemens wies lediglich darauf hin, dass die Aufrüstung der "intelligenten" Stromnetze ein wichtiger Teil der vorigen Monat vorgestellten neuen DT-Wachstumsstrategie sei. So soll der Umsatz mit "intelligenten" Netzen in den Branchen Auto, Energie, Gesundheit und Medien bis 2015 auf eine Milliarde Euro klettern.

T-Systems ist bereits seit längerem auf der Suche nach neuen Wachstumsmotoren. Im Kerngeschäft IT-Outsourcing war in den vergangenen Jahren angesichts des harten Konkurrenzkampfs mit Branchengrößen wie IBM, Hewlett-Packard und der Siemens-Sparte SIS wenig zu holen. Das Unternehmen steuerte gegen und strich Jahr für Jahr Stellen. 2009 schrieb T-Systems bei einem Umsatzminus von sechs Prozent auf 8,8 Milliarden Euro operativ rote Zahlen.

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(Reuters)