Siemens SIS: Ausgliederung im Oktober
Siemens-Österreich-Chefin Brigitte Ederer hat am Freitag bekanntgegeben, dass die Ausgliederung der Siemens-Software-Sparte SIS in Österreich am 1. Oktober erfolgen wird. 1.500 Mitarbeiter sind davon betroffen.
Die Konzernzentrale habe entschieden, dass die IT-Sparte aus dem Unternehmen herausgenommen und in eine "hundertprozentige Tochtergesellschaft übergeführt wird", sagte Ederer. Es gebe eine eindeutige Entscheidung in der Konzernzentrale, dass man sich nicht von IT-Struktur oder vom Schwerpunkt IT verabschieden wolle, so Ederer. Es gehe darum, "einfach ein bisschen flexibler zu sein". "Es unterscheidet sich trotzdem die IT von den Kerngeschäften wie Energie und Industrie, daher wird das Ganze herausgenommen."
Ausgliederung "notwendig"
Für die Kunden wird sich nach Angaben der Siemens-Chefin "in Wahrheit" nichts ändern. Bereits vor zwei Jahren habe man die damalige IT-Struktur ausgegliedert, dann wieder eingegliedert. Die Landschaft und die Situation des IT-Bereichs ändere sich sehr schnell, weshalb diese Ausgliederung "notwendig ist".
"Für Mitarbeiter ändert sich nichts"
Auch für die Mitarbeiter "ändert sich im Moment gar nichts, auch nicht mit 1. Oktober", so Ederer. "Wir haben in diesen SIS-Teilen eine Struktur, die hat früher einmal PSE geheißen, heißt jetzt SISSDE, ist also Teil dieser SIS, die rein ausschließlich Software-Entwicklung für den Konzern gemacht hat." 65 Prozent davon wurden dort für die Telefonie gemacht.
"Siemens hat sich in Wahrheit von der Gesamttelefonie im Großen und Ganzen verabschiedet. Es gibt keine Priorität mehr, sich im Siemens-Portfolio mit der Telefonie zu beschäftigen." "Salopp gesagt" gebe es für "65 Prozent dieser Mitarbeiter nicht wirklich mehr einen Kunden", so Ederer.
"Wir bemühen uns sehr, dass wir weiter den Kunden Nokia halten, aber im Laufe dieser Entwicklung gab es natürlich die Notwendigkeit, dort Menschen abzubauen, aber das ist reine Software-Entwicklung Telefonie", hält sie fest. "Da sind wir noch nicht ganz durch, da haben wir eine gemeinsame Zahl erarbeitet."
"Keinerlei Abbaupläne" für Tochtergesellschaft
Für die Mitarbeiter habe man einen sehr großzügigen Sozialplan gemacht. "Wir müssen jetzt da wieder in eine Situation kommen, dass wir dort auch wieder aus den roten Zahlen hinauskommen. Aber das hat mit der anderen Struktur in Wahrheit wenig zu tun", so Ederer. Für die Tochtergesellschaft gebe es "keinerlei Abbaupläne".
Von den 2.000 Siemens-Mitarbeitern sollen in Österreich 1.500 Software-Jobs ausgegliedert werden. Die übrigen 500 Mitarbeiter sollen im Konzern bleiben, etwa 150 Mitarbeiter wurden zur Kündigung angemeldet.
(APA)