TA-Chef verkündet "Jahrzehnt der Apps"
Laut einer repräsentativen Studie des Marktforschungsunternehmens GfK Austria im Auftrag von A1 nutzen bereits 2,1 Millionen Österreicher Smartphones. Das sind 32 Prozent der österreichischen Handykunden. Smartphone-Nutzer laden zudem pro Monat rund 3,4 Zusatzprogramme für ihre Geräte herunter. Für 60 Prozent der Befragten wäre ein Leben ohne Handy nicht mehr vorstellbar.
"Das Jahrzehnt der Apps ist angebrochen", verkündete Hannes Ametsreiter, Generaldirektor mobilkom austria und Telekom Austria, im Rahmen der Präsentation der Social-Impact-Studie am Dienstag in Wien. Bereits 85 Prozent der Smartphone-Nutzer verwenden vorinstallierte Anwendungen und Zusatzprogramme (Apps) auf ihren Mobiltelefonen, pro Monat werden rund 3,4 solcher Programme runtergeladen.
Durchschnittlich werden sieben dieser Programme von den Nutzern regelmäßig verwendet. Von den derzeitigen App-Verweigerern gaben immerhin 41 Prozent an, in den nächsten Monaten solche Zusatzprogramme installieren zu wollen. Als "Smartphone" galt in der Studie jedes Mobiltelefon, das "Telefonie, Internet-Zugang und Medienwiedergabe" beherrsche - eine Definition, die nicht nur das iPhone und seine direkten Konkurrenten aus dem Android- und Windows-Mobile-Lager umfasst.
Smartphone als Statussymbol
Die Gruppe der Smartphone-Nutzer ist derzeit allerdings noch sehr inhomogen. Der Anteil von männlichen Nutzern zwischen zwölf und 29 Jahren ist mit 45 Prozent der Nutzerschaft derzeit am größten. Mit dem Wachstum im Smartphone-Bereich wächst laut Studie auch der Stellenwert der Handys als Statussymbol wieder. 41 Prozent der Handynutzer sehen ihr Gerät als solches. Das seien um sieben Prozent mehr als im letzten Jahr, so Rudolf Bretschneider von GfK Austria: "Das Handy wird wieder das, was es einmal zu Anfangszeiten war."
Das Handy ist bereits für 44 Prozent der befragten Mobilfunknutzer ein zentrales Kommunikationselement, das verschiedene Medien vereint. Durch Zusatzsoftware bekomme das Handy zudem noch einen inviduelleren Nutzen, so Ametsreiter. Laut der GfK-Studie zählen derzeit zu den am meisten genutzten Mobilanwendungen E-Mail, Web und Navigationsdienste. "Das ist natürlich noch ein sehr klassisches Verständnis von Apps", so Ametsreiter. "In sechs Monaten wird sich das Bewusstsein dafür bereits gravierend verändert haben."
"Datenverkehr explodiert"
Ametsreiter sieht in der Zunahme der Smartphones eine große Herausforderung für Mobilfunkbetreiber. Durch die wachsende Zahl an Online-Anwendungen für Mobilgeräte steige auch der Datenverkehr. "Der Datenverkehr explodiert gerade regelrecht. Neue Geräte wie das HTC Legend oder Desire treiben das Datenvolumen in die Höhe. Die Nachfrage nach Bandbreite wächst überdimensional", so Ametsreiter. A1 möchte daher bis 2013 mehr als 4.000 Basisstationen an das Glasfasernetz anbinden.
Die zukunftsträchtigste Plattform für Smartphones ist für Ametsreiter das offene Betriebssystem Android. "Dieses verzeichnet gerade die größten Wachstumszahlen und wird wahrscheinlich die größte der Welt werden." Das iPhone von Apple sei erfolgreich, aber eben proprietär. Die TA, die derzeit kein Mobilgerät von Apple im Programm hat, versuche aber, mit Apple über den Vertrieb des Tablet-Rechners iPad ins Geschäft zu kommen, hier habe sich der Konzern aus Cupertino allerdings noch nicht auf das Vertriebskonzept festgelegt.
Leben ohne Handy nicht mehr vorstellbar
Das Mobiltelefon wird zudem zunehmend zum Zeitvertreib eingesetzt. Während im Vorjahr nur 46 Prozent das Handy zwischendurch zum Spielen oder Musikhören benutzt haben, waren es in diesem Jahr bereits 60 Prozent. Dieselbe Menge an Nutzern kann sich zudem ein Leben ohne Handy nicht mehr vorstellen. "Knapp jeder Vierte verzichtet lieber auf den Kaffee am Morgen als auf sein Handy", so Bretschneider.
Twitter-Nutzer schreiben weniger SMS
Besonders beliebt ist nach wie vor der SMS-Dienst. 88 Prozent der österreichischen Handynutzer versenden durchschnittlich 18 SMS pro Woche, 25 Prozent dagegen über 60 SMS. Allerdings sehen die Marktforscher hier bereits einen Trend zum Umbruch: Von den 15 Prozent, die den Kurznachrichtendienst Twitter oder Instant-Messaging-Dienste nutzen, geben 23 Prozent an, dass sie seitdem weniger SMS versenden.
Für die repräsentative Studie wurden 1.150 Handynutzer ab zwölf Jahren befragt, darunter wurden 301 Smartphone-Nutzer vertiefend um Auskunft gebeten.