DT-Großaktionär gegen US-Investitionspläne
Investitionsrisiko bei geplantem Netzausbau zu hoch
Die milliardenschweren US-Investitionspläne der Deutschen Telekom (DT) sind ihrem Großaktionär DWS zu riskant. In den kommenden Jahren werde die US-Mobilfunktochter "gewaltige Summen beanspruchen, obwohl die Renditen absehbar unter Druck geraten", sagte DWS-Geschäftsführer Klaus Kaldemorgen dem deutschen "Manager Magazin" laut einem Vorabbericht vom Mittwoch. "Die Anteilseigner wollen das massive Investitionsrisiko in den USA nicht länger tragen." Die Fondstochter der Deutschen Bank hält rund drei Prozent der Anteile an dem Bonner Konzern.
DT-Chef Rene Obermann hatte vor einem Monat einen milliardenteuren Netzausbau angekündigt, um T-Mobile USA wieder auf Wachstum zu trimmen. Vor allem das wachstumsträchtige mobile Internet soll so schneller werden. Für dieses Jahr veranschlagte er die Investitionen auf drei Milliarden Dollar.
Mehrheit an Partner abgeben
Das ist Kaldemorgen zu viel, weshalb er auf der DT-Hauptversammlung am 3. Mai auf Alternativen drängen will. Der ehemalige Staatsmonopolist solle die Mehrheit an seinem US-Ableger an einen kapitalkräftigen Partner abgeben. Auch die DT selbst hatte einige Szenarien - vom Teilrückzug bis zum Börsengang - bereits durchgespielt, allerdings ohne Ergebnis.
Auf dem einstigen Boommarkt USA kämpft der deutsche Branchenprimus seit einiger Zeit mit Gegenwind. T-Mobile USA ist mit rund 33 Millionen Kunden nur die Nummer vier in dem Land - und tritt auf der Stelle, während die großen Konkurrenten wie AT&T mit exklusiven Handys und kleinere Anbieter mit Discountpreisen neue Kunden gewinnen.
(Reuters)