Nokia fehlt iPhone-Konkurrent
Der finnische Handyweltmarktführer Nokia hat die Gewinnprognose für sein Mobiltelefongeschäft gesenkt. Der Konzern verdiente zwar um 40 Prozent mehr als im Vorjahr, enttäuschte aber die Erwartungen der Analysten. Nokia fehle ein Modell, das es mit Apples iPhone aufnehmen könne. Handys mit dem neuen OS Symbian 3 sollen frühestens im Juli in den Verkauf gelangen.
"Wir befinden uns weiter in einem harten Wettbewerb bei den hochpreisigen Mobilfunkgeräten in unserem Angebot", erklärte Konzernchef Olli-Pekka Kallasvuo am Donnerstag. Seine Zielmarke für die Handygewinnmarge senkte der weltgrößte Handyhersteller auf elf bis 13 Prozent von zwölf bis 14 Prozent.
Konkurrent fürs iPhone fehlt
Die Aktie brach daraufhin um rund 13 Prozent ein. Nokia macht unter anderem zu schaffen, dass dem Marktführer noch immer ein Topsmartphone fehlt, das Apples Verkaufsschlager iPhone oder der jüngsten Generation von Android-Geräten stärker Konkurrenz machen kann. Nokia will die mit Spannung erwarteten Smartphones mit dem neuen Betriebssystem Symbian 3 frühestens von Juli an zum Kauf anbieten.
Der bereinigte Gewinn je Aktie stieg im ersten Quartal vor allem dank Einsparungen um 40 Prozent auf 0,14 Euro. Nokia verfehlte aber die Erwartungen von Analysten, die mit 0,15 Euro gerechnet hatten. Der Umsatz wuchs um drei Prozent auf 9,5 Milliarden Euro. Gewinn und Umsatz konnte Nokia damit erstmals seit dem zweiten Quartal 2008 im Jahresvergleich steigern. Um die Kosten zu senken, hatte der Konzern im vergangenen Jahr Tausende Stellen gestrichen.
Stagnation bei NSN
Der angeschlagene Netzwerkausrüster Nokia Siemens Networks (NSN) hat zu Jahresanfang überraschend einen Gewinn erwirtschaftet. Allerdings bekräftigte das Unternehmen seine skeptische Prognose, dass der Markt in diesem Jahr wohl nicht wachsen werde. Im ersten Quartal fiel bereinigt ein operativer Überschuss von 15 Millionen Euro an nach einem Verlust von 122 Millionen Euro vor einem Jahr, wie das Gemeinschaftsunternehmen des finnischen Handyriesen Nokia und des Münchener Industriekonzerns Siemens am Donnerstag mitteilte.
Analysten hatten im Schnitt mit einem Verlust von 62 Millionen Euro gerechnet. Der Umsatz sank wie weitgehend erwartet um neun Prozent auf 2,7 Milliarden Euro. NSN kommt seit seiner Gründung 2007 kaum aus den roten Zahlen heraus und belastet damit auch die Bilanzen von Nokia und Siemens. Um im Preiskampf mit dem Branchenriesen Ericsson sowie den chinesischen Rivalen Huawei und ZTE zu bestehen, will das Unternehmen bis Ende 2011 bis zu 5800 seiner weltweit gut 60.000 Arbeitsplätze streichen und dann jährlich eine halbe Milliarde Euro sparen.
(Reuters/dpa)