Microsoft verdient gut an Windows 7
Nach positiven Quartalszahlen anderer IT-Größen hat auch Microsoft ein mehr als solides Quartal vermeldet. Vor allem dank der starken Nachfrage nach Windows 7 verbuchte Microsoft im dritten Quartal mehr Umsatz und deutlich mehr Gewinn. Die Bing-Suche, das Gaming-Service Xbox Live und die Cloud-Dienste legten ebenfalls zu. Die Geschäftskunden investieren wieder - die Krise ist offenbar überwunden.
Nach einem schwachen Geschäftsjahr 2008/2009 konnte Microsoft im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres (per 31. März) wieder zulegen. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozent auf nunmehr 14,50 Milliarden Dollar, der Nettogewinn legte um 35 Prozent auf vier Milliarden Dollar zu. Der operative Gewinn stieg um 17 Prozent auf 5,17 Milliarden Dollar.
Die treibende Kraft im Quartal war die Windows-Sparte, die im Vergleich zum Vorjahr um 28 Prozent zulegte. Laut Microsoft laufen über zehn Prozent der weltweiten PCs mittlerweile mit Windows 7, damit sei das jüngste Microsoft-Betriebssystem das bestverkaufte aller Zeiten. Nach den Privatkunden würden nun auch Geschäftskunden wieder in ihre Hardware investieren, so Microsoft.
Windows zieht, Office schwächelt
Die Windows-Sparte verbuchte nach 2,27 Milliarden Dollar operativem Gewinn im Vorjahr nun 3,1 Milliarden Dollar, die Serversparte legte leicht auf 1,26 Milliarden Dollar zu. Die ansonsten ebenfalls umsatzstarke Business-Division mit Office schwächelte vor dem Start der neuesten Office-Version im laufenden Quartal und sank von 2,76 auf 2,6 Milliarden Dollar.
Die Entertainment-Division mit der Spielekonsole Xbox 360 und dem Online-Service Xbox Live sowie dem Musik- und Videoplayer Zune konnte nach 41 Millionen Dollar Verlust wieder 165 Millionen Dollar Gewinn verbuchen, die Online-Services steigerten dafür ihren Verlust von 411 auf 713 Millionen Dollar.
Windows bringt den meisten Umsatz
Auch beim Umsatz zeigte sich die Windows-Sparte mit 4,41 Milliarden Dollar als die stärkste im Microsoft-Portfolio, gefolgt von der Business-Division (Office) mit 4,2 Milliarden, der Serversparte mit 3,6 Milliarden und der Entertainment-Sparte (Xbox und andere Hardware) mit 1,67 Milliarden Dollar. Die Online-Sparte hinkt mit 566 Millionen Dollar beim Umsatz weiter deutlich hinterher.
Im zweiten Quartal mit dem starken Weihnachtsgeschäft und dem Launch von Windows 7 verbuchte die Windows-Sparte noch einen Umsatz von 6,9 Milliarden Dollar und einen operativen Gewinn von 5,4 Milliarden Dollar.
Nachfrage durch Geschäftskunden steigt
In einer Telefonkonferenz mit Analysten erklärte Bill Koefoed, bei Microsoft für Investor Relations zuständig, dass zwar der Privatkundenmarkt mit 35 Prozent weiterhin am stärksten gewachsen sei, die Geschäftskunden mit 15 Prozent Zuwachs aber nachgezogen hätten. Microsoft gehe davon aus, dass die Geschäftskunden in den kommenden Quartalen weiterhin investieren - die Krise scheint zumindest auf diesem Sektor überwunden zu sein.
Auch der Chip-Hersteller Intel berichtete jüngst von einem anhaltend positiven Geschäftsverlauf, ebenso wie AMD. IBM, Google und zuletzt Apple erwirtschafteten gleichfalls durchwegs gute bis hervorragende Zahlen. Microsoft litt zusätzlich zur Krise allerdings auch noch unter der verhaltenen Nachfrage der Geschäftskunden nach Windows Vista.
Yahoo, Natal und Windows Phones 7
Microsofts Finanzchef Peter Klein prognostizierte, dass 2010 der Online-Werbemarkt wieder stärker wachsen wird, mit seiner Bing-Suchmaschine wolle Microsoft mehr als die Konkurrenz davon profitieren. Auch die Partnerschaft mit Yahoo werde sich in den kommenden Quartalen bemerkbar machen.
Die Entertainment Division, zu der neben der Spielesparte auch die Windows Phones gehören, soll 2010 von einem starken Lineup mit der Xbox-Bewegungssteuerung Natal, den Spielen "Fable III" und "Halo: Reach" sowie der kommenden Mobilplattform Windows Phone 7 besonders profitieren.