Polizei legt Mobilfunkstationen im Kosovo lahm

ABMONTIERT
23.04.2010

Mobilkom-Tochter Vip mobile nicht betroffen

Spezialeinheiten der kosovarischen Polizei haben Freitagfrüh die Antennen der in Serbien tätigen Mobilfunkbetreiber im Zentralkosovo abmontiert.

Laut Medienberichten sind durch die Demontage der Mobilfunk-Anlagen die Mobilfunknetze der serbischen Telekom und der serbischen Telenor-Tochter betroffen. Die serbische Mobilkom-Tochter Vip mobile teilte unterdessen mit, dass ihre Infrastrukturnetz im Kosovo in Betrieb sei. In der Gegend des Zentralkosovo hat das Unternehmen allerdings keine Antennen.

Behörde: Serbische Betreiber ohne Genehmigung

Die kosovarischen Behörden begründeten die Abschaltung bzw. Demontage mit dem Argument, die Tätigkeit der Mobilfunk-Betreiber aus Serbien sei illegal, diese Unternehmen hätten weder jemals eine Genehmigung der kosovarischen Regulierungsbehörde erhalten noch bezahlten sie ihre Steuern im Kosovo. Der Leiter der Telekommunikations-Regulierungsbehörde Ekrem Hoxha bestätigte, dass am Freitag 14 serbische Mobilfunk-Anlagen abmontiert worden seien. Die Aktion werde auch weiter fortgesetzt, kündigte er an.

Sollten Anlagen neuerlich aufgestellt und in Betrieb genommen werden, würde dies ebenfalls als "illegal" betrachtet werden, warnte der Leiter der Regulierungsbehörde. Laut Belgrader Medien wollen die kosovarischen Behörden am morgigen Samstag die restlichen zehn Mobilfunk-Anlagen serbischer Mobilnetzbetreiber demontieren und somit außer Betrieb stellen.

Belgrad: Versuch, Kosovo-Serben zu isolieren

Im Zentralkosovo blieben am Freitag demnach rund 40.000 Serben ohne Mobilfunksignal. Der serbische Kosovo-Minister Goran Bogdanovic kritisierte die Aktion der kosovarischen Behörden als ein Signal an die Serben, dass sie im Kosovo nicht willkommen seien.

(APA)