US-Senatoren: Facebook-Update bedenklich
Richtlinien für alle Sozialen Netzwerke gefordert
Vier US-Senatoren haben am Dienstag in einem Schreiben an Facebook ihre Bedenken über die jüngsten Änderungen der Datenschutzbestimmungen des Sozialen Netzwerks geäußert. Sie fordern von der nationalen Aufsichtsbehörde Richtlinien für den Datenschutz für Soziale Netzwerke.
Die Senatoren Charles Schumer, Michael Bennet, Mark Begich und Al Franken beanstandeten die Änderungen, wonach die Informationen über Heimatort, Vorlieben, Interessen und Freunde des Users öffentlich zugänglich sind, während diese zuvor nur von Freunden gesehen werden konnten.
Proteste gegen Änderungen
Sie protestierten auch gegen die Änderung, die Dritten (Werbeanbietern) die Datenspeicherung für mehr als 24 Stunden erlaubt. Ebenfalls besorgt seien sie über den neuen "Gefällt mir"-Button auf Websites wie CNN und Pandora, mit dem die Nutzer ihre Informationen mit ihren Facebook-Freunden teilen.
"Uns beunruhigt, dass dieses Feature bestimmten Drittanbieterpartnern nicht nur den Zugang zu den öffentlich zugängigen Profilinformationen eines Users, sondern auch dessen Freundesliste und deren öffentlich verfügbaren Informationen bietet", so die Senatoren in ihrem Schreiben an Facebook.
FTC angerufen
In dem Brief an Facebook-CEO Mark Zuckerberg warnen die Senatoren, dass sich die amerikanische Handelsbehörde Federal Trade Commission (FTC) wahrscheinlich dem Problem annehmen wird.
"In der Zwischenzeit, glauben wir", so die Senatoren, "kann Facebook rasche und produktive Schritte einleiten, um die Bedenken der Anwender zu beruhigen." Ein Opt-in-Mechanismus, wenn User ihre Informationen teilen wollen, anstatt eines komplizierten Opt-outs, sei angebracht.
Facebook: User hat volle Kontrolle
Facebook argumentierte dagegen, dass der User die volle Kontrolle über die Informationen habe und auch darüber, mit wem er sie teile. "Diese neuen Produkte und Features wurden entwickelt, um die Personalisierung zu verbessern, und um die sozialen Aktivitäten im Internet zu fördern", schrieb Elliot Schrage, Vizepräsident bei Facebook, an Schumer. Die Nutzer hätten weiterhin "beispiellose" Kontrolle über die Auswahl der Informationen, die sie teilen wollen.
Schumer schrieb auch einen Brief an die FTC, in dem er die Agentur zur Ausarbeitung von Richtlinien für die Nutzung und Verteilung von privaten Informationen durch soziale Netzwerk-Sites wie Facebook, MySpace und Twitter aufrief.
Richtlinien sollen schützen
"Diese Sites bieten einen wertvollen Dienst für die Nutzer, indem sie die Verbindungen zu Freunden und Familie aufrechterhält, und mit längst verlorenen Freunden und Kollegen wiederherstellt", so Schumer. Jedoch verlange das rasante Wachstum dieser Sites in den vergangen Jahren Richtlinien für den Umgang mit privaten Daten, wie die vom User angegebenen Informationen geteilt und verbreitet werden dürfen.
(Reuters)