Infineon erholt sich dank iPad & Co.

ZAHLEN
28.04.2010

Der Halbleiterkonzern Infineon strotzt dank der wirtschaftlichen Erholung seiner Kunden in der Automobilbranche und der Industrie vor Zuversicht. Deutschlands größter Chiphersteller, der auch Komponenten für iPhone und iPad fertigt, stockte seine Umsatzerwartungen am Mittwoch wegen der überraschend starken Nachfrage kräftig auf.

Der Umsatz werde im laufenden Geschäftsjahr 2009/10 (bis Ende September) um fast 40 Prozent wachsen, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Damit dürfte Infineon an die 4,2 Milliarden Euro einnehmen, etwa 800 Millionen Euro mehr als zuletzt vorausgesagt.

Chips für das iPhone

Infineon profitiert wie die Chiphersteller Intel, Texas Instruments und Samsung vom aktuellen Boom in der globalen Halbleiter- und Technologiebranche. Zudem verdient Infineon an Mikrochips für Autos, Industrieanlagen, Handys und Bankkarten immer besser. Von einem Umsatz von gut einer Milliarde Euro im vergangenen zweiten Quartal blieb eine operative Rendite von 10,6 Prozent. Der Nettogewinn kletterte zum Vorquartal um ein Fünftel auf 79 Millionen Euro.

"Dieses gute Ergebnis resultiert sowohl aus der allgemeinen wirtschaftlichen Erholung als auch aus unserer hohen Kostendisziplin", sagte Vorstandschef Peter Bauer. "Es bestätigt unsere strategische Ausrichtung. (...) Wir gewinnen weiter Marktanteile." Infineon habe neben dem starken Dollar allerdings auch davon profitiert, dass die saisonübliche Delle im Mobilfunkgeschäft ausgeblieben sei. Infineon beliefert unter anderem den US-Computerkonzern Apple mit Komponenten für das populäre Handy iPhone und den neuen Tablet-PC iPad.

Marge legt zu

Im laufenden Quartal werde die operative Marge um zwei bis vier Prozentpunkte zulegen, kündigte Infineon an. Damit liegt das noch vor einem Jahr vor dem Kollaps stehende Unternehmen erstmals weit über der langersehnten Marke von zehn Prozent.

Wegen des stark wachsenden Umsatzes und der voll ausgelasteten Produktion will Infineon mehr investieren. Statt wie bisher geplant bis zu 250 Millionen Euro in die Anlagen zu stecken, werde das Unternehmen mehr als 300 Millionen Euro dafür ausgeben. Das ist etwa doppelt so viel wie im Vorjahr.

(Reuters)