Microsoft sieht Patente durch Android verletzt
Vereinbarung mit Handyhersteller HTC abgeschlossen
Der US-Software-Konzern Microsoft sieht laut dem US-Technologieportal CNet seine Patente durch Googles Handybetriebssystem Android verletzt. Microsoft sei der Ansicht, dass Android in vielen Bereichen gegen seine Patente verstoße, berichtete CNet unter Berufung auf unternehmensnahe Quellen, ohne detaillierte Angaben zu den angeblichen Patentverletzungen zu machen.
Vereinbarung mit HTC
Kurz davor hatte Microsoft eine Patentvereinbarung mit dem taiwanesischen Smartphone-Hersteller HTC abgeschlossen, die es HTC erlaubt, patentierte Microsoft-Technologien für Mobiltelefone zu verwenden, die unter dem Google-Handybetriebssystem laufen. Microsoft werde von HTC dafür Lizenzgebühren erhalten, hieß es in einer Unternehmensmitteilung vom Dienstag. Der Deal soll auch das Google-Handy Nexus One umfassen, das von Google direkt verkauft wird.
Microsoft-Jurist Horacio Gutierrez sagte gegenüber CNet, dass Microsoft auch mit anderen Herstellern von Android-Smartphones wegen der Patentverletzungen Gespräche aufgenommen habe.
Zahlreiche Streitigkeiten
HTC muss sich seit Anfang März auch mit einer Klage des iPhone-Herstellers Apple wegen Patentverletzungen auseinandersetzen. Apple wirft HTC die Verletzung von 20 Patenten vor, die die Benutzerschnittstelle und Aspekte der Hardware des iPhone betreffen. HTC wies die Vorwürfe zurück und kündigte an, zu seiner Verteidigung alle rechtlichen Mittel ausschöpfen zu wollen.
Große Technologieunternehmen reichen regelmäßig Patentklagen gegeneinander ein. So sieht sich Apple derzeit etwa mit einer Klage des finnischen Handybauers Nokia konfrontiert und hat eine Gegenklage eingereicht. Der BlackBerry-Hersteller RIM wurde von Motorola wegen Patentverstößen geklagt. Eastman Kodak wiederum wirft Apple und RIM in einer Klage vor, Digitalbildtechnologie-Patente verletzt zu haben.