Greenpeace will mehr Klimaschutz-Engagement
Aktuelles "Cool IT"-Ranking für führende IT-Unternehmen
Die Umweltorganisation Greenpeace hat am Donnerstag das dritte "Cool IT"-Ranking veröffentlicht, bei dem die Leistungen führender IT-Unternehmen in Sachen Klimaschutz bewertet werden. Demnach konnte Cisco seine Werte verdoppeln und hievte sich damit auf Platz eins des aktuellen Rankings. Ericsson debütierte auf dem zweiten Platz, danach folgte IBM. Google rutschte von Platz vier auf Platz sechs zurück.
Cisco erreichte 62 von 100 möglichen Punkten. Zulegen konnte der Netzwerkausstatter, weil das Unternehmen etwa mit der Smart-Grid-Technologie und dem Office-Energiemanagement gezeigt habe, wie Treibhausgasemissionen wirksam vermieden werden können, so Greenpeace.
Lob für Ericsson, Kritik an IBM
Der Mobilfunkhersteller Ericsson bekam seine 53 Punkte für seine überzeugenden realen Fallstudien, die zeigten, wie seine Lösungen die Emissionen verringern. Darüber hinaus hob Greenpeace die gründliche Erhebungsmethode hervor, die die Verringerung der Nettoemissionen von mobilen Lösungen messe.
IBM (42), zuletzt noch auf Platz eins, fiel auf den dritten Rang zurück. Greenpeace lobte zum einen seine Projekte zur Entwicklung von Klimaschutzlösungen für den städtischen Bereich, Kritik gab es jedoch für das politische Engagement. Trotz seines guten Zugangs - seitens CEO Sam Palmisano und der Lobbyisten - zur Obama-Regierung habe das Unternehmen zu wenige politische Bemühungen gezeigt, um weittragende wirtschaftliche Änderungen zu bewirken, die schließlich auch IBMs Lösungen vorantreiben würde.
Der Internet-Konzern Google bekam diesmal 33 Punkte. Sein PowerMeter-Werkzeug liefere Echtzeit-Informationen zum Energieverbrauch, was wiederum die Konsumenten dazu bewege, weniger davon zu verbrauchen, so Greenpeace. Jedoch habe der Internet-Konzern weder das Ziel genannt, Emissionen zu reduzieren, noch würden Daten über eigene Emissionswerte offenbart.
Im Oktober 2009 erschien das zweite "Cool IT"-Ranking von Greenpeace:
Bewertungskriterien
Um die einzelnen Unternehmen bei "Cool IT" zu bewerten, bedient sich Greenpeace nach eigenen Angaben dreier Kriterien: Die Entwicklung von klimafreundlichen Lösungen für andere Wirtschaftszweige, die Reduktion eigener Treibhausgasemissionen sowie dem Engagement für Klimaschutz und Energieeffizienz in der Öffentlichkeit.
Greenpeace übte in seinem Bericht generelle Kritik am Engagement einiger IT-Unternehmen. So wachse die Kluft zwischen dem gesprochenen Wort und dem, was tatsächlich umgesetzt werde. Es gebe Unternehmen, die sich nicht entscheiden können, ob klimafreundliche IT-Lösungen eine signifikante Geschäftsmöglichkeit oder eine simple Marketing-Strategie sind, so die Umweltschützer.
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