© AP/Dean Fosdick, IPhone Applikationen

IPhone-Prototyp: Finder bedauert Weitergabe

GEHEIMNISSE
30.04.2010

In einem Schreiben seines Anwalts bedauert der Mann, der in einer kalifornischen Bar in Besitz eines iPhone-Prototyps gekommen ist, das Gerät nicht sofort an Apple zurückgegeben zu haben. Der Mann hatte das Gerät an das Gadget-Blog Gizmodo verkauft.

Die Person, die im März einen iPhone-Prototyp der nächsten Generation gefunden und gegen 5.000 Dollar (3.750 Euro) an das US-Tech-Blog Gizmodo weitergegeben hatte, bedauerte gegenüber dem Wired-Blog Threat Level, nicht mehr getan zu haben, um das Gerät an seinen Eigentümer zurückzugeben.

Zahlung für "Exklusivzugang zu Prototypen"

Der 21-jährige Brian J. Hogan hatte das Gerät in einem Restaurant im kalifornischen Redwood City gefunden und offenbar mehreren US-Medien angeboten. Seitens Gizmodo habe man ihm versichert, dass er nichts falsch mache, wenn er den Prototyp der Technologiepresse zur Verfügung stelle, so Hogan gegenüber Wired. Er habe geglaubt, die Zahlung decke den Exklusivzugang zu dem Prototyp ab.

Gizmodo hatte Mitte April über den iPhone-Prototyp berichtet und das Gerät erst nach einer schriftlichen Aufforderung an Apple ausgehändigt. In dem Schreiben bestätigte Apple indirekt die Echtheit des Prototyps. Für den Technologiekonzern, für den Geheimhaltung besonders wichtig ist, kam das einer Demütigung gleich.

Hausdurchsuchung

Anfang der Woche durchsuchte die Polizei die Wohnung eines Gizmodo-Journalisten, der an der Veröffentlichung von Artikeln über den Prototyp beteiligt war, und konfiszierte dabei auch einen Computer. Auch Hogan wurde nach Angaben von Wired bereits von US-Behörden vernommen. Anklage wurde bisher keine erhoben, hieß es. Hogan wolle mit den Behörden kooperieren.

Laut Wired gilt es nach kalifornischem Recht als Diebstahl, wenn sich Finder verlorener Gegenstände trotz der Möglichkeit, den Eigentümer ausfindig zu machen, die Objekte aneignen. Gegen Gizmodo wird ermittelt, weil die Betreiber des Blogs das Gerät nicht sofort an den rechtmäßigen Eigentümer zurückgegeben hätten, hieß es in US-Medien. Apple hat bisher zu dem Fall keine Stellungnahme abgegeben.

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