Adobe weist Steve Jobs' Kritik zurück
In einem Interview mit dem "Wall Street Journal" hat Adobe-Geschäftsführer Shantanu Narayen den am Donnerstag von Apple-Chef Steve Jobs publizierten offenen Brief gegen Adobes Flash als "außergewöhnlichen Angriff" bezeichnet. Adobes Technikchef Kevin Lynch setzt nun auf Android & Co.
Jobs hatte Adobes Flash-System als instabil, unsicher und ungeeignet für Mobilgeräte bezeichnet und damit gerechtfertigt, warum sein Konzern das System nicht auf seinen Mobilgeräten zulässt.
Apple nutze seine Lizenzbedingungen dazu, die Kontrolle über die Entwicklung für seine Mobilgeräte zu behalten, so Narayen. Das habe "nichts mit Technologie zu tun". Apple wolle nur verhindern, dass Entwickler mit Flash Software über mehrere Plattformen hinweg entwickeln könnten.
"Absturzursache Nummer eins"
Jobs' Vorwurf, dass Flash die "Absturzursache Nummer eins" auf Mac-OS-Maschinen sei, konterte Narayen mit der Behauptung, dass das wohl mit Apples Betriebssystem selbst zu tun haben müsse. Auch Jobs' Vorwurf, dass Flash auf Mobilgeräten zu hohem Energieverbrauch führe, wies der Adobe-CEO zurück.
Adobe wolle sich weiterhin auf die Bereitstellung von Werkzeugen für die Cross-Platform-Entwicklung konzentrieren, so Narayen. Auf Jobs' Vorschlag, bessere Tools zur Entwicklung von HTML5-Sites zu schaffen, ging er nicht ein.
Flash-Player für Android kommt im Juni
Auch Adobes Technikchef Kevin Lynch nahm in einem Blog-Posting vom Donnerstag zu Jobs' Vorwürfen Stellung. "Es geht vor allem darum, dass Apple Adobes Runtime-Komponenten und andere Technologien von Drittanbietern aussperren will", so Lynch.
Man habe nach der in der vergangenen Woche durch Apple angekündigten Änderung der Regeln für App-Entwicklung bereits beschlossen, sich bei der Entwicklung von Flash und AIR nicht mehr auf Apples Mobilplattform zu konzentrieren. Man werde nun für die anderen Plattformen wie Googles Android, RIM (BlackBerry), Palm/HP, Microsofts Windows Phone 7 und jene von Nokia entwickeln.
Der Flash-Player 10.1 für Android werde anlässlich der Google-Entwicklerkonferenz I/O im Mai als öffentliche Preview vorgestellt werden, die Software werde dann im Juni zur Verfügung stehen.