TA eröffnet erste Stromtankstellen-Telefonzelle
Die Telekom Austria (TA) will in Österreich ein Netz von "Stromtankzellen" errichten, an denen Besitzer von Elektrofahrzeugen ihre E-Mobile aufladen können. Der erste Prototyp wurde nun in Wien der Öffentlichkeit vorgestellt. Bis Ende 2010 will der Konzern rund 30 Telefonzellen in ganz Österreich mit der Stromtank-Option aufgerüstet haben.
Laut einer Aussendung der Telekom Austria (TA) vom Dienstag hat das Unternehmen in der Lassallestraße 9 im 2. Wiener Gemeindebezirk den ersten Prototyp einer zur Stromtankstelle aufgerüsteten Telefonzelle vorgestellt. Die "Stromtankzelle" unterscheidet sich von den anderen Telefonzellen durch einen kleinen Leuchtwürfel auf dem Dach. Sie bietet eine Anschlussmöglichkeit über eine Caravan-Steckdose (230V/16A). Um ein E-Auto voll aufzuladen, muss es etwa 6,5 Stunden an der Ladestation hängen. Ein E-Scooter braucht 80 Minuten, ein E-Fahrrad 20 Minuten, erläuterte TA-Chef Hannes Ametsreiter. Kostenpunkt für eine Auto-Tankladung: ein "einstelliger Eurobetrag".
Bis Ende des Jahres sollen rund 30 solcher Stromtankstellen für Elektroautos-, -scooter und E-Fahrräder in Österreich eingerichtet werden. Im Probebetrieb ist das Stromtanken noch kostenlos - der Ladevorgang kann via SMS initiiert werden, danach können Handynutzer über den Dienst paybox oder über spezielle Karten mit RFID-Chip bezahlen. Letztere sollen über die TA- und A1-Shops bezogen werden können. Die direkte Abrechnung übers Handy, für die etwa 19 Euro an Gebühren im Jahr anfallen, funktioniert laut Ametsreiter für alle Mobiltelefonbesitzer außer für "3"-Kunden. Die paybox austria GmbH gehört mehrheitlich der TA, knapp 17 Prozent hält Orange.
Wachstumsmarkt E-Mobilität
Von den derzeit rund 13.500 Telefonzellen der TA in Österreich sind bereits 700 zu Multimedia-Kiosken aufgerüstet worden. Diese Standorte sind auch für den Umbau zu Stromtankstellen vorgemerkt. Prinzipiell könnten aber alle Telefonzellen aufgerüstet werden, allerdings sind nur solche dafür vorgesehen, bei denen auch Parkplätze zur Verfügung stehen. Die TA denkt auch daran, zusätzliche Ladesäulen an Telefonzellenstandorten anzubringen.
Die TA ist Mitglied der Elektromobilitätsplattform Austrian Mobile Power (AMP). Das Unternehmen zitiert den Verkehrsclub Österreich mit einer Schätzung, laut der 2020 bereits 405.000 Pkws mit Elektro- oder Hybridantrieb unterwegs sein werden. Schon 2015 soll es demnach 50.000 bis 60.000 Elektromopeds und E-Fahrräder geben. Auch den Bereich der E-Scooter und E-Fahrräder sieht die TA als Wachstumsmarkt. Die Stromtankstellen sollen "möglichst mit erneuerbarer Energie betrieben werden", so der Konzern. Die Pilot-Stromtankstelle werde ebenso wie die Unternehmenszentrale in der Lassallestraße
(futurezone/APA)