Deutsche Frequenzauktion noch nicht zu Ende
Höchstgebote nach 156 Bietrunden bei 3,1 Milliarden Euro
Vier Wochen nach dem Start der bisher größten Auktion von Funkfrequenzen in Deutschland ist der Ausgang des Bietprozesses weiterhin offen. "Ein Ende ist nicht absehbar, es gibt viel Bewegung in den Frequenzblöcken", sagte ein Sprecher der deutschen Bundesnetzagentur am Freitag. Bis zum Nachmittag summierten sich die Höchstgebote der vier Bieter T-Mobile, Vodafone, E-Plus und O2 Telefonica auf insgesamt knapp 3,1 Milliarden Euro. Der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, hatte die Versteigerung am 12. April in der Zweigstelle der Behörde in Mainz eröffnet.
Keine Gebote mehr im 800-MHz-Bereich
Deutschland ist der erste große Flächenstaat Europas, in dem ein solches Frequenzpaket unter den Hammer kommt. Mit diesen Spektren wollen sich die Unternehmen wappnen für den erwarteten Ansturm der Handynutzer auf das Internet. Begehrt sind in Mainz vor allem Frequenzen aus dem Bereich von 800 MHz, die durch die Umstellung des Rundfunks von der Analog- auf die Digitaltechnik frei geworden waren. Die Erwerber müssen sie zunächst zur besseren Versorgung der Haushalte in ländlichen Regionen mit schnellen Internet-Anschlüssen einsetzen.
Seit Anfang dieser Woche waren für diese Frequenzen keine Gebote mehr abgegeben worden. Beobachter spekulierten, dass sich die Bieter möglicherweise stillschweigend bereits auf eine Aufteilung der Pakete verständigt haben könnten. Danach würden T-Mobile und Vodafone jeweils zwei und E-Plus und O2 Telefonica jeweils einen Frequenzblock nach Hause nehmen können. Bei dieser "digitalen Dividende" lagen die Höchstgebote bei insgesamt gut 2,5 Milliarden Euro. Die Versteigerung ist erst dann zu Ende, wenn für keinen Block mehr Gebote abgegeben werden.
(dpa)