Google ändert Nexus-One-Vertriebsstrategie

MOBIL
14.05.2010

Direktverkauf übers Web vor Einstellung

Google hat am Freitag angekündigt, sein Android-Mobiltelefon Nexus One in den USA künftig nicht mehr direkt über seine Website verkaufen zu wollen. Man werde das Telefon künftig über Handelspartner verkaufen, weil der Web-Shop nur von besonders stark interessierten Nutzern (early adopters) frequentiert worden sei. Die meisten User würden die Geräte aber gerne im Laden ausprobieren, bevor sie sie kauften.

Kooperation mit Handel und Providern

Der Online-Shop solle künftig als virtueller Showroom für die Android-Geräte verschiedener Hersteller dienen. Sobald das Nexus One im normalen Handel erhältlich sei, wolle man den Vertrieb über die eigene Website einstellen. Bereits bei der Expansion des Nexus-One-Angebots nach Großbritannien hatte sich Google dafür entschieden, mit dem Mobilfunker Vodafone zusammenzuarbeiten und das Gerät nicht direkt über das Netz zu verkaufen. Vodafone wird das Nexus One auch in Deutschland verkaufen. Der weltweite Erfolg von Android habe bisher die eigenen Erwartungen übertroffen, so Google, das Android-Ökosystem schließe Nutzer und Partner mit ein.

Googles Entschluss, den Direktvertrieb des bisher einzigen eigenen Smartphones einzustellen, kommt nicht überraschend. Die US-Fachpresse hatte schon die Kooperation mit Vodafone im Europa-Geschäft dahingehend interpretiert, dass die Mobilfunker es ungern sehen würden, wenn Google seine Geräte an ihnen vorbei verkaufe. Google-Sprecher Andy Rubin weist in der Mitteilung auch selbst darauf hin, dass der taiwanesische Konzern HTC, der das Nexus One herstellt, bereits Modelle vertreibt, die diesem sehr ähnlich sind.