© Reuters/Christian Charisius, Google-Kamera

Google startet Löschung von WLAN-Daten

DATENSCHUTZ
17.05.2010

Google hat mit der Löschung der aus ungeschützten drahtlosen Netzwerken gesammelten Daten begonnen - zunächst jedoch nur jener aus Irland. In Österreich erhobene WLAN-Daten sollen laut Datenschutzkommission (DSK) so schnell wie möglich gelöscht werden.

Im Irland seien die sensiblen Informationen auf Antrag der dortigen Datenschutzbehörde bereits entfernt worden, sagte ein Google-Sprecher am Montag. Das sei unter Aufsicht eines externen Gutachters geschehen. In anderen Ländern werde man die Daten nach Rücksprache mit den zuständigen Stellen ebenfalls löschen.

Das Unternehmen hatte am Wochenende eingestanden, dass seine Kameraautos, die Fotos für die digitale Straßenansicht Street View machen und WLAN-Sendestationen kartographieren, entgegen vorherigen Beteuerungen auch persönliche Daten aus den drahtlosen Funknetzen gesammelt hatten.

Gespräche mit Datenschützern

"Wir stehen im Kontakt mit Google und sind am Bereinigen dieses Problems", sagte Gregor König von der österreichischen Datenschutzkommission zu ORF.at. Laut Gesetz seien Daten, die ohne Rechtsgrundlage erhoben wurden, unverzüglich zu löschen, so König. Die Löschung der Daten solle deshalb so schnell wie möglich durchgeführt werden. Einen genauen Zeitpunkt nannte König nicht.

Auf die vor einigen Wochen erteilte Genehmigung des Google-Dienstes durch die österreichische Datenschutzkommission habe der Vorfall keine Auswirkungen, sagte König. Das Vertrauen in Google werde durch solche Aktionen jedoch nicht unbedingt erhöht.

Fehler in der Scan-Software

Bei den gespeicherten Daten handelt es sich nach Angaben von Google in der Regel nur um Bruchstücke von Nutzdaten, da der Funkscanner fünfmal in der Sekunde den Empfangskanal wechsle. Nicht erfasst worden seien verschlüsselte Daten.

Für das "unabsichtliche" Ausspähen ist nach Unternehmensangaben ein Fehler beim Aufsetzen der Scan-Software verantwortlich. Google entdeckte den Fehler bei der Beantwortung eines detaillierten Fragenkatalogs des für den Internet-Konzern zuständigen Hamburger Datenschutzbeauftragten.

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(futurezone/dpa)